Wo der Regenbogen endet, ist ein Schatz versteckt: Um das Farbenspiel am Himmel ranken sich mehrere Mythen. Nicht nur Kinder sind fasziniert, auch Erwachsene erfreuen sich an dem kleinen Naturspektakel. Nachdem eine Gewitterzelle am Montag über den Kanton Bern gezogen war, konnten viele Bewohnerinnen und Bewohner einen besonders eindrücklichen, in Abendrot getauchten Regenbogen beobachten.
Ein Regenbogen entsteht dann, wenn das Sonnenlicht auf ein Objekt, wie ein Wassertropfen oder sonstiges Aerosol, trifft. Dadurch wird das Licht in seine einzelnen Farbbestandteile aufgebrochen. Diese einzelnen Farben können wir anschliessend mit blossem Auge beobachten.
«Je mehr Wege sich überlagern, umso heller erscheint der Bereich am Himmel»
«Dass es innerhalb des Halbkreises so hell ist, hat mit der Lichtstreuung zu tun», erklärt Meteorologe Michael Eichmann von Meteonews. Wenn das Licht in seine einzelnen Bestandteile aufgebrochen wird, können sich einige Streuungspfade des Lichts überlagern. «Je mehr Wege sich überlagern, umso heller erscheint der Bereich am Himmel.»
Dass an diesem Montagabend ein besonders ausgeprägtes Abendrot zu sehen war, ist auf den niederen Sonnenstand zurückzuführen. «Je tiefer die Sonne scheint, umso flacher erreichen uns die Strahlen», so Eichmann. Damit verlängert sich der Weg der Sonnenstrahlen, bis sie unsere Atmosphäre erreichen.
Handy-Kamera hat Effekt noch verstärkt
«Je länger der Weg, umso mehr Teilchen sind dem Licht im Weg, wodurch es immer mehr gefiltert wird. Ausser der Rot-Anteil, der bleibt bestehen — wodurch die rötliche Färbung zustande kommt.» Bei dem wunderschönen Leserbild sei wohl beides gleichzeitig passiert — eine ausgeprägte Abenddämmerung sowie ein Regenbogen.
«Vermutlich hat die Handy-Kamera aber zusätzlich die Farben noch verstärkt», so der Meteorologe. Auch wenn dem so ist, wenigstens hat der viele Regen diesen Sommer auch etwas Gutes.