BLICK: Kürzlich wurde der Umfang des SRG-Sparhammers bekannt. Wie war das für Sie, hatten Sie im Vorfeld Angst?
Susanne Kunz: Ich wusste schon seit geraumer Zeit, dass «1 gegen 100» wohl nicht zu den gefährdeten Sendungen gehört. Somit musste ich und das Team im Hintergrund glücklicherweise nicht gross zittern.
Wie erleichtert sind Sie?
Ich freue mich für mich und für das ganze Team, dass wir weiterhin spannende Quiz-Sendungen produzieren und somit vielen Zuschauern Freude bereiten können. Gleichzeitig fühle ich aber natürlich mit allen mit, die von den Programm-Massnahmen betroffen sind.
Sie sind nun die Quiz-Queen. Wie ist das für Sie?
Es freut mich, dass ich der Kopf einer Sendung sein kann, die auch nach zehn Jahren eine so grosse Akzeptanz beim Publikum geniesst.
Warum funktioniert «1 gegen 100» denn besser als die anderen Rateshows?
Die Show ist schnörkellos und schnell. Die Fragen sind geistreich und überraschend. Unsere Kandidaten erleben auf der Spielinsel etwas Besonderes, weil wir sie herausfordern. Ich glaube, all das berührt die Zuschauer.
Was gibt Ihnen die Show?
Ich kenne die Sendung nach zehn Jahren nun wie meine Westentasche. Ich kann mit sehr viel Routine sechs Sendungen an einem Wochenende aufzeichnen und fühle mich danach immer noch frisch. Es macht mir Freude, weil es leicht von der Hand geht und ich mich sicher fühle. Das Team ist toll, die Crew arbeitet motiviert. Es wird viel gelacht und die Stimmung ist heiter.
Sie haben auch die «Schichten» von Sven Epiney übernommen nach der Absetzung von dessen Show «Wir mal vier». Ist das kein Problem für Sie, nun einfach mehr zu arbeiten?
Das lässt sich sehr gut einrichten. Ich bin nach 12 Jahren als berufstätige Mutter nun wirklich ein Profi in Sachen Organisation.
Was sagt denn Ihre Familie dazu?
Die freuen sich für mich. Die Kinder kommen während der Aufzeichnungen gerne mal mit ins Studio, weil es da Bonbons und Schokolade hat.
Wie muss man sich Ihren Alltag vorstellen?
Er besteht aus Pilates-Stunden geben, einkaufen, waschen, kochen, Freundinnen treffen, Tanztrainings besuchen, Sitzungen abhalten, Büroarbeiten machen, Kinder zum Zahnarzt begleiten, putzen, trösten, diskutieren, mit meinem Mann ausgehen, Sendungen vorbereiten, Yoga-Stunden besuchen, abends mal ein Buch lesen und Familienausflüge organisieren.
Klingt ziemlich vollgepackt. Wie teilen Sie sich mit Ihrem Mann bezüglich der Kinder auf?
Mein Mann hat momentan fixe Arbeitszeiten und ist tagsüber weg. Vor und nach der Schule bin ich da für die Kinder. Abends oder auch an den Wochenenden übernimmt mein Mann die Familienarbeit, wenn ich arbeite.
Wie läuft es in der Schule an Ihrem Wohnort, dem Zürcher Kreis 4, ab? Der gilt ja als ziemlich multikulti.
Es läuft sehr gut. Die Kinder haben einen guten Zusammenhalt untereinander, es laufen sehr viele Projekte, die den Schulalltag bereichern und das Lernen attraktiver machen. Die Lehrer sind äusserst engagiert und motiviert. Meine Kinder gehen gerne zur Schule.
Wie beschreiben Sie Ihre Ehe?
Wir leben eine bi-nationale Ehe, mein Mann ist Franzose. Wir haben nicht den gleichen kulturellen Hintergrund. Das ist einerseits sehr spannend und bereichernd, weil man so auch gleich Zugang zu einem anderen Land mitsamt seiner vielfältigen Kultur hat. Anstrengend kann andererseits manchmal sein, dass ich mich auf Französisch dann doch nicht so präzise mitteilen kann, wie ich es gerne hätte.
Was tun Sie sich gegenseitig Gutes?
Eine Fussmassage nach einem anstrengenden Tag zum Beispiel.
Was für Wünsche wollen Sie sich noch erfüllen?
Vielleicht für ein halbes Jahr mit der ganzen Familie in einem anderen Land leben und uns eine kreative Auszeit gönnen. In beruflicher Hinsicht träume ich von einer eigenen Talksendung.
Sie starteten vor ein paar Jahren eine Karriere als Komikerin. Wann kommt das Comeback?
Mein momentanes Arbeitspensum ist hoch genug. Ich wüsste nicht, wo ich noch ein Stück reinpacken könnte. Nebst «1 gegen 100» machte ich ja noch eine Ausgabe von «Talk am Grill» und werde im Herbst beim Euro-Quiz «Ich weiss alles» in Köln drei Folgen aufzeichnen.
Was macht Sie happy?
Das wohlige Gefühl in meinem Körper nach einem intensiven Tanztraining.