Neuer Eklat beim Schweizer Fernsehen: Roman Kilchsperger (48), der zum Teleclub wechselt und dort die Champions League kommentiert, darf den «Donnschtig-Jass» nächstes Jahr nicht mehr moderieren. «Ich habe mich entschieden, bereits für die kommende Staffel 2019 einen neuen Moderator oder eine neue Moderatorin für den ‹Donnschtig-Jass› zu suchen», verrät der neue Unterhaltungschef Stefano Semeria (52) exklusiv gegenüber BLICK. «Darüber habe ich Anfang Woche mit Roman gesprochen.»
Er brachte Schalk und Schwung in die Sendung
Dabei steht fest: Kilchspergers Übernahme des «Donnschtig-Jass» war vor acht Jahren ein Quantensprung, aus dem Stand mutierte der schlagfertige Zürcher zum Trumpf-Ass für das SRF. Er brachte Schalk und Schwung in die legendäre Jass-Sendung und kam beim Grossteil des Publikum enorm gut an. Auch Branchenprofis attestierten Kilchsperger, der richtige Mann am richtigen Ort zu sein. «Keiner kann im Moment eine so grosse Show glaubwürdig stemmen», meinte Volksmusik-Legende Sepp Trütsch (69) noch Anfang August gegenüber BLICK.
Doch hinter seiner Verabschiedung steht nicht nur ein profaner Personenwechsel, gemäss SRF sind weiter reichende Überlegungen massgebend. Eines seiner strategischen Ziele sei die langfristige Talententwicklung in der Moderation, wie Semeria sagt. «Dabei bietet das Sommerprogramm traditionell bessere Möglichkeiten, Neues auszuprobieren, als das Strukturprogramm», erklärt er. «Da wir sowieso im Hinblick auf 2020 eine neue Moderatorin oder einen neuen Moderator für den ‹Donnschtig-Jass› hätten suchen müssen, stellte sich für mich zum Antritt der neuen Position die Frage, warum wir diesen Schritt nicht schon um ein Jahr vorziehen sollten.»
Nach Kilchspergers Entscheid, zu Teleclub zu wechseln, sei es auf der Hand gelegen, dass langfristig nach einer neuen Moderationslösung gesucht werden musste. Vor dem Hintergrund dieser langfristigen Überlegungen nicht ganz die feine Art: Eine würdige Verabschiedung in der letzten Folge der diesjährigen «Donnschtig-Jass»-Tournee gab es für den beliebten Moderator nicht.
Roman Kilchsperger hält sich bedeckt
Immerhin steht fest: Kilchspergers bissiges Interview, in dem er in der «Weltwoche» gegen seinen Noch-Arbeitgeber austeilte, habe beim Entscheid keine Rolle gespielt. «Ich wurde quasi eingeschläfert», äusserte sich Kilchsperger damals unmissverständlich gegenüber dem Wochenmagazin. «Die Unstimmigkeiten im Sommer hat bereits mein Vorgänger mit Roman geklärt. Für mich ist es jetzt wichtig, in die Zukunft zu schauen», sagt Semeria.
Kilchsperger hält sich bedeckt, was den Entscheid des SRF angeht: «Ich habe meinen Badge abgegeben und die Entscheidung akzeptiert», sagt er zu BLICK. «Schade, dass alles so gekommen ist.» Weiter wolle er sich dazu nicht äussern. Eine Reaktion, die unterschiedliche Sichtweisen vermuten lässt. Harmonie und gegenseitiges Einvernehmen klingen jedenfalls anders.