Zug-Kreis und Servette-Woodcroft
Die Abrechnung nach dem Playoff-Versagen

Zug-Coach Harold Kreis muss nach dem Playoff-Aus um seinen Job bangen. Die Tage von Servette-Trainer Woodcroft sind gezählt.
Publiziert: 21.03.2018 um 15:51 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:55 Uhr
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Quo vadis, Harold Kreis?
Foto: Keystone
Nicole Vandenbrouck

Was würde er anders machen? Eine hypothetische Frage an EVZ-Trainer Harold Kreis, der soeben mit seinem Team aus den Playoffs geflogen ist. Schon im Viertelfinal, eine herbe Enttäuschung. Zum dritten Mal in den vier Jahren unter dem Deutsch-Kanadier.

«Die ersten 40 Minuten von Spiel zwei in Zürich, die würde ich ändern wollen», antwortet Kreis. Dort sieht er den Wendepunkt in dieser Serie, der den Zürchern Auftrieb gegeben hat. «Wir haben die Löwen aus ihrem Käfig gelassen.»

Eine weitere Ursache für das Scheitern ortet der 59-Jährige «statistisch gesehen» beim Powerplay. «Es hing wie eine schwarze Wolke über uns.» Die Special Teams hätten den Unterschied gemacht. Weils einfach nicht geklappt hat, habe sich bei den Spielern eine gewisse Anspannung und Nervosität eingeschlichen.

Die Spieler. Während Kreis ziemlich gefasst Fragen beantwortet, finden die wenigen, die Auskunft geben, kaum Worte, sind niedergeschlagen. «Es gibt wenig, was ich jetzt sagen kann, um sie zu trösten», so der Trainer, «sie haben alles gegeben.»

Und er selbst? Denkt Kreis, dessen Vertrag noch bis 2019 läuft, dass er auch nächste Saison noch an der EVZ-Bande stehen wird? «Das wurde ich schon vor dem Spiel gefragt», sagt er, wenig überrascht, dass sein Amt thematisiert wird. «Klar, ich bin verantwortlich für die Leistung der Mannschaft. Wir haben getan was wir können.»

Schon vor dem Out hatte CEO Patrick Lengwiler eine harte Analyse angekündigt. Ein Schnellschuss würde nicht der Klub-Kultur entsprechen. Ob Kreis fürs EVZ-Versagen mit seinem Job bezahlt, dürfte sich nicht so schnell entscheiden.

«Es ist schwierig in Worte zu fassen. Es ist ein frühes Ende, das sehr weh tut», sagt Lino Martschini. «Der Frust ist gross, weil wir miteinander etwas erreichen wollten. Das ist jetzt mit einem Schlag vorbei», so Martschini. Auch Santeri Alatalo kann es noch nicht fassen, «ein Schuss, aus und vorbei». Der 27-jährige Verteidiger nennt wie Martschini die Special Teams als Ursache fürs Scheitern. Man habe die Chancen nicht genützt, Power- und Boxplay seien ungenügend gewesen. «Darum müssen wir in den Spiegel schauen», so Alatalo, «denn wir sind selber schuld». Als Team werde man aber noch zusammensitzen und schauen, was alles falsch gelaufen sei. Aber wohl erst, wenn der erste Frust abgeflacht ist.

Auch bei Servette kommts nun zur Aufarbeitung der verpatzten Saison. Coach Craig Woodcroft ist gescheitert. Nach nur einer Saison und dem sang- und klanglosen Aus gegen Bern sind seine Tage in Genf gezählt. Entweder kommt ein neuer Coach oder…

Sportchef Chris McSorley kehrt an die Bande zurück. Während in Zug und Genf die Scherben zusammengekehrt werden, stehen Lugano, Bern und die Lions im Halbfinal. Der SCB trifft auf den ZSC. Da werden Erinnerungen an den Berner Überraschungs-Sieg im Viertelfinal vor zwei Jahren oder an die grosse Final-Wende der Zürcher von 2012 wach. Lugano wirds mit dem Sieger des Duells Biel – Davos (Stand 3:2) zu tun bekommen.

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