Was für eine Runde von Lewis Hamilton! Der Brite holt sich mit einer Zeit von 1:36.015 Minuten seine 4. Pole in Singapur – seine 79. insgesamt. Sagenhaft. Damit distanziert er Michael Schumacher (68 Poles) und Ayrton Senna (65) weiter.
«Das war eine epische Runde», rauschts über den Mercedes-Funk danach. Und Hamilton selbst ringt nach seiner Darbietung nach Worten. «Wow», bringt er zuerst nur heraus. «Ich habe keine Ahnung, wo das herkam. Ich danke dem Team, alle arbeiten so hart. Es hat einfach diese eine Runde gebraucht – und ich habe sie gepackt. Mein Herz schlägt wie wild. Ich bin so glücklich. Das ist fast magisch. Vielleicht meine beste Quali-Runde in der Formel 1. Seid ihr glücklich?», fragt er die Fans, die seine Frage mit tosendem Applaus beantworten.
Statistik spricht für Pole-Mann
Weniger fröhlich schaut Sebastian Vettel aus der Wäsche. Der Deutsche verpasst es, seine 5. Singapur-Pole einzutüten. Stattdessen nimmt er den GP am Sonntag noch hinter Verstappen auf Platz 3 in Angriff. «Wir wollten die Pole und sind nur Dritter. Das ist enttäuschend. Aber uns ging am Ende einfach die Zeit aus!» Ganz schwarzmalen will er aber nicht: «Es wird schwierig, doch wir haben ein gutes Rennauto.»
Und trotzdem spricht die Statistik gegen Vettel. Von den bisherigen 10 Singapur-Grand-Prix hat sieben Mal der Mann von der Pole-Position triumphiert. Die Ausnahmen: 2008, als Alonso in der sogenannten «Crashgate» von Platz 15 (!) aus gewann. 2012 rauschte Vettel von Startposition 3 zum Sieg, 2017 war es Hamilton von 5 auf 1.
Apropos 2017: Da werden bei Ferrari schlechte Erinnerungen wach. In der Startkurve schossen sich Vettel und Räikkönen ab, und auch für Verstappen war das Rennen früh vorbei. Verstappen übrigens ist mit Rang 2 hochzufrieden: «Das fühlt sich wie ein Sieg an, auch wenn die erste Pole meiner Karriere natürlich das Ziel bleibt.»
Alfa-Sauber steigern sich gegenüber Monza
Nach der Enttäuschung von Monza, als beide Sauber nach Q1 rausgefault waren, gehts wieder aufwärts – sowohl Marcus Ericsson als auch Charles Leclerc rasen ins Q2. Dort ist dann aber Schluss.
Der künftige Ferrari-Pilot Leclerc startet am Sonntag von Position 13, Ericsson gleich daneben (14.). Eine beachtliche Leistung, auch wenn man beim Hinwiler Rennstall natürlich mit Platz 11 liebäugelte, auf dem man seine Reifen fürs Rennen frei auswählen darf. Statt einem Sauber kommt Fernando Alonso zum Handkuss. «Nice» (Auf Deutsch: schön) konstatiert seine Box über Funk.
Die Chancen auf einen Sauber-Exploit stehen dennoch gut. Viel schlechter als vor Jahresfrist kanns wohl nicht kommen. Damals donnerte Ericsson in die Mauer, Wehrlein wurde Letzter – mit über zwei Runden Rückstand.
Hier gehts zum Resultate-Überblick. So lief die Quali – so starten sie.