WM ohne Skeleton-Star Gilardoni
Horror nach Gehirnerschütterung

Ausgerechnet auf der WM-Bahn, die ihr so liegt, ist die Schweizer Skeleton-Fahrerin Marina Gilardoni zum Zuschauen verdammt – und zum Backen.
Publiziert: 09.02.2021 um 10:33 Uhr
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Aktualisiert: 17.03.2021 um 14:54 Uhr
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Marina Gilardoni vor einem Jahr in der Bahn von Altenberg (De).
Foto: keystone-sda.ch
Matthias Dubach

Das hat sich Vize-Weltmeisterin Marina Gilardoni (33) ganz anders vorgestellt! Da findet die Skeleton-WM wegen Corona nicht in den USA wie 2020, sondern nochmals in Altenberg statt, wo sie letztes Jahr eine historische Silbermedaille gewann. Doch jetzt kann die Schweizerin auf der deutschen Bahn, die ihr so gut liegt, nicht erneut um die Medaillen kämpfen.

Sie verpasst die WM. Wie schon die ganze Saison. Gilardoni leidet bis heute an den Folgen eines bösen Sturzes vom November in Lettland. Eine Gehirnerschütterung und eine Erschütterung des Gleichgewichtsorgans führen zu Schwindel und Konzentrationsproblemen. Das plagt die St. Gallerin so sehr, dass sie im Dezember kein Sprint- und Fitnesstraining, geschweige denn ein Eiskanal-Training machen konnte.

«Bis Weihnachten konnte ich gar nichts machen. Doch ich habe gehofft, dass es fürs Comeback im Januar reicht», sagt Gilardoni.

Comebackversuch in St. Moritz ein Flop

Im Januar reist die Vize-Weltmeisterin nach St. Moritz und entschliesst sich nach vorsichtigen Übungsfahrten, beim Weltcup-Event im Engadin zu starten. Doch dort ist bereits im Training Schluss. «Schon nach zwei Fahrten habe ich gemerkt, dass meine Augen nicht mehr mitmachen», schildert sie.

Gilardoni zieht die Notbremse. «Ich hätte die WM vielleicht erzwingen können, aber ich wollte nichts riskieren. Auch im Hinblick auf den nächsten Winter mit den Olympischen Spielen», sagt der in Siebnen SZ wohnhafte Skeleton-Star.

Mittlerweile hat Gilardoni im Alltag keine Probleme mehr. Sie trainiert zu Hause wieder in der liegenden Schlittenposition ihre Augen und hofft, nach der Saison in St. Moritz nochmals die Bahn runterjagen zu können.

Doch zuvor muss sie diesen Donnerstag und Freitag aus der Ferne verfolgen, wie an der WM andere um das Podest kämpfen. Gilardoni: «Das wird hart. Ich werde wohl als Beschäftungungstherapie zwei Tage backen müssen…»

Der Schweizer Verband hat übrigens für Gilardoni keine andere Athletin nachnominiert. Die Kluft hinter der Top-Fahrerin ist zu gross.

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