Winterspass auf Schlitten und Rodel
3 Tipps vom Schweizermeister Albert Steffen

Der starke Schneefall in den Bergen lädt zum Schlitteln und Rodeln ein. Für maximalen Spass und maximale Sicherheit sind allerdings einige Punkte zu beachten. Der 15-fache Schweizermeister Albert Steffen (52) aus Grindelwald BE verrät, worauf es ankommt.
Publiziert: 11.01.2024 um 13:39 Uhr
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Aktualisiert: 11.01.2024 um 17:34 Uhr
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Helm auf, Beine anwinkeln, und los gehts!
Foto: Shutterstock
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Valentin RubinRedaktor Service

Albert Steffen (52) ist amtierender und mehrfacher Schweizermeister im Sportrodeln. Der Grindelwalder, hauptberuflich Landmaschinenmechaniker, schwingt sich im Winter oft auf die Kufen und arbeitet im Berner Oberland im Winterdienst sowie als Schlittel- und Rodellehrer. Die aktuelle Saison laufe gut, sagt er: «Im Gegensatz zum Skifahren macht Schlitteln auch bei starkem Schneefall und Nebel Spass.» Dabei gelte es, einige Punkte zu beachten. Steffen empfiehlt fürs Schlitteln und Rodeln insbesondere drei Produkte. Sie machen das Erlebnis auf den Kufen nicht nur schneller, sondern auch sicherer – und sogar kostengünstiger.

Schlitten oder Rodel? So unterscheiden sie sich

Schlitteln und Rodeln haben viel gemeinsam. Beide Sportarten sind auf ein ähnliches Schneegefährt aus Holz mit Metallkufen angewiesen. Während Schlitten typischerweise ein starres Gestell haben, so wie die klassischen Davoser Schlitten (im Bild, hinten), haben Rodel flexiblere Elemente, die das Steuern erleichtern und ein höheres Tempo zulassen (vorne). Weil die Kufen beim Rodeln geneigt sind, entsteht zudem weniger Reibung. Profi-Rodler erreichen so Geschwindigkeiten von bis zu 90 km/h.

Schlitteln und Rodeln haben viel gemeinsam. Beide Sportarten sind auf ein ähnliches Schneegefährt aus Holz mit Metallkufen angewiesen. Während Schlitten typischerweise ein starres Gestell haben, so wie die klassischen Davoser Schlitten (im Bild, hinten), haben Rodel flexiblere Elemente, die das Steuern erleichtern und ein höheres Tempo zulassen (vorne). Weil die Kufen beim Rodeln geneigt sind, entsteht zudem weniger Reibung. Profi-Rodler erreichen so Geschwindigkeiten von bis zu 90 km/h.

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Spikes an den Schuhen

«Gutes Profil an den Schuhen ist beim Schlitteln und Rodeln zentral», sagt Steffen. Nur so könne man kontrolliert und ausreichend bremsen und Unfälle vermeiden. Das Profil der meisten Winterschuhe sei in der Regel ausreichend. Wer aber mit höherer Geschwindigkeit oder bei eisigen Bedingungen unterwegs ist, könne sich spezielle Überziehsohlen für die Schuhe kaufen. «Sie haben aufgeschraubte Spikes, mit denen man schnell und kontrolliert bremsen kann», sagt Steffen. Ohne gutes Profil habe man hingegen oft nur die Wahl zwischen Ausweichen und Kollision. Steffen: «Spikes tragen zur eigenen Sicherheit und zur Sicherheit anderer bei.» Der grosse Vorteil sei zudem, dass bei Überziehsohlen die Anzahl Spikes individuell einstellbar sei, wodurch die Bremswirkung je nach Bedürfnis angepasst werden könne. «Ausserdem rutscht man mit Spikes garantiert nicht aus, wenn man vom Schlitten oder Rodel steigt und die Piste hart oder eisig ist.» Einziger Nachteil: Solche Überziehsohlen kosten über 80 Franken.

Mit der Überziehsohle «Nordic Grip Extreme» bremst es sich besonders effektiv. Und: Die Spikes geben zusätzlich Trittsicherheit, sollte es eisig sein. Auf schlitten.ch sind solche Überziehsohlen für 87 Franken erhältlich.
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Robuste Handschuhe

Ob beim Bremsen, Lenken oder um die eigene Stabilität auf dem Holzschlitten zu bewahren: Beim Schlitteln und Rodeln muss man mit den Händen immer wieder in den Schnee greifen. «Wenn die Handschuhe nicht robust genug sind, ist der Verschleiss darum gross», sagt Steffen. Ärgerlich sei das vor allem, wenn man teure Skihandschuhe verwende. Sie halten die Hände zwar warm und trocken, halten aber meist keine starke Belastung aus. Steffen hat dafür eine einfache Lösung: «Ich verwende auf Schlitten und Rodel stets robuste Arbeits- oder Handwerker-Handschuhe.» Mittlerweile seien viele Modelle mit einem warmen Futter auf dem Markt. «Sie eignen sich perfekt», sagt Steffen. Vor allem, weil sie kaum mehr als 15 Franken kosten und der Frust daher kleiner ist, sollten sie doch einmal kaputtgehen.

Solche Arbeitshandschuhe für den Winter eignen sich laut Steffen bestens zum Schlitteln oder Rodeln. Sie sind meist aus Kunstleder oder Gummi. Kostenpunkt im Baumarkt, zum Beispiel bei Obi: 18.50 Franken.
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Stahlbürste und Flüssigwachs für die Kufen

Falls der Schlitten oder der Rodel nach der Verwendung nass in die Garage oder den Keller gestellt wird oder über den Sommer an einem feuchten Ort stand, können die Kufen rostig werden. Die Kufenpflege sei unkompliziert, sagt Steffen. «Rost lässt sich mit einer handelsüblichen Stahlbürste oder mit Stahlwolle wegbürsten.» Es sei wichtig, immer entlang der Kufen in Fahrtrichtung zu schleifen, und nicht quer darüber. Ist der Rost entfernt, empfiehlt Steffen, die Kufen mit einem trockenen Tuch zu putzen und danach günstigen Flüssigwachs aufzutragen – ebenfalls entlang der Kufen in Fahrtrichtung. Ein bevorzugtes Wachs hat Steffen nicht: «Für Hobby-Schlittler und -Rodler ist herkömmliches Skiwachs bestens geeignet.» Günstige Produkte, zum Beispiel der Schweizer Marke Toko, sind für unter 20 Franken erhältlich.

Zwar ist das «Express Pocket» Universal-Flüssigwachs von Toko nicht für Schlitten oder Rodel beworben, Steffen verwendet es aber dennoch für seine Kufen. Das Produkt der Schweizer Firma kostet im Onlinehandel, zum Beispiel bei Galaxus, 13.90 Franken.
Sicherheitstipps beim Schlitteln und Rodeln

Das Bundesamt für Unfallverhütung listet auf seiner Website die wichtigsten Tipps für sicheren Schlittel- und Rodelspass:

  • Helm und Rückenpanzer tragen
  • Hohe, feste Schuhe mit gutem Profil tragen – bei eisigen Verhältnissen zusätzlich mit Bremshilfen
  • Nur auf markierten Schlittelwegen, hindernisfreien Wegen oder Hängen mit freiem Auslauf schlitteln
  • Am besten mit einem Rodel schlitteln (da er im Vergleich zum Schlitten besser steuerbar ist)
  • Allgemeine Verhaltensregeln einhalten (Rücksicht nehmen, Abstand einhalten, sich nicht überschätzen, Markierungen beachten, am Pistenrand anhalten)

Das Bundesamt für Unfallverhütung listet auf seiner Website die wichtigsten Tipps für sicheren Schlittel- und Rodelspass:

  • Helm und Rückenpanzer tragen
  • Hohe, feste Schuhe mit gutem Profil tragen – bei eisigen Verhältnissen zusätzlich mit Bremshilfen
  • Nur auf markierten Schlittelwegen, hindernisfreien Wegen oder Hängen mit freiem Auslauf schlitteln
  • Am besten mit einem Rodel schlitteln (da er im Vergleich zum Schlitten besser steuerbar ist)
  • Allgemeine Verhaltensregeln einhalten (Rücksicht nehmen, Abstand einhalten, sich nicht überschätzen, Markierungen beachten, am Pistenrand anhalten)
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