«Warum habe ich nicht gleich sterben können?»
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Holmlund (32) über Unfall:«Warum habe ich nicht gleich sterben können?»

Verunfallte Skicrosserin will ihre Helfer arbeitslos machen
Das ist Holmlunds grosses Ziel für die Zukunft

Vor drei Jahren verunfallte die Skicrosserin Anna Holmlund schwer. Ihr Schicksal und der Kampf zurück ins Leben berühren. Für die Zukunft hat die Schwedin grosse Ziele.
Publiziert: 26.02.2020 um 18:47 Uhr
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Anna Holmlund hat nach ihrem schweren Unfall vor drei Jahren die Freude am Leben wiedergefunden. Es ist und bleibt ein hartes Stück Arbeit.
Foto: Instagram annaholmlund

Das Schicksal von Anna Holmlund berührt. Bewegend schildert die Schwedin, wie sie sich nach ihrem Skicross-Unfall vor drei Jahren zurück ins Leben kämpft. Die 32-Jährige macht keinen Hehl daraus, dass sie mehr als einmal auch den Tod herbeigesehnt hat.

Die BLICK-Leser zeigen sich beeindruckt von der starken Frau. «So einen Willen zu zeigen nachdem Ärzte keine Hoffnungen machen konnten, wow!», schreibt etwa Richard Anderson aus Zürich stellvertretend. Oder Daniel Clement aus Tafers meint: «Ich kann gut verstehen, dass sie zeitweilig nicht mehr leben wollte. Ich zolle Anna den grössten Respekt!!!»

Holmlunds Ziel: Selbstständigkeit und Unabhängikeit

Die düsteren Gedanken an den Tod hat Holmlund überwunden. Sie hat sich durch die schwierigen Zeiten gekämpft, neue Freude am Leben gefunden. Und vor allem hat sie sich viele neue Ziele gesetzt.

Holmlund muss nach ihrer schweren Kopfverletzung das Leben neu lernen. Sie mag nicht mehr zurückschauen und verfolgt auf diesem Weg einen genauen Plan. «Ich will besser laufen können», sagt sie. «Ich mache Fortschritte, aber es ist eine grosse Herausforderung. Ein anderes Ziel ist es, dass ich sprechen und Wörter so formulieren kann, dass mich jeder versteht.»

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Wie Anna Holmlund leiden auch diese Sportler unter schlimmen Unfallfolgen. Silvano Beltrametti (40) – Das Schicksal schlug im Dezember 2001 in Val d’Isère zu. Tags zuvor auf Platz 3 im Super-G gefahren, stürzte der damals 22-Jährige in der Weltcup-Abfahrt. Sein Rücken wurde schwer verletzt, seither ist er querschnittgelähmt. Seit über zehn Jahren führt Beltrametti in der Lenzerheide ein Hotel.
Foto: BENJAMIN SOLAND

Die dreifache Skicross-Weltcupsiegerin strebt nach Unabhängigkeit und Selbstständigkeit. «Ich habe ein grosses Hauptziel. Ich will meine persönlichen Assistenten, die mich in meinem Alltag unterstützen, arbeitslos machen.»

Holmlund arbeitet täglich an ihrem neuen Leben

Um das zu erreichen, arbeitet Holmlund intensiv. Mit einem personal Trainer und einem Physiotherapeuten schuftet sie im Fitnessstudio. Auch mit ihrem Bruder und ihrem Assistenten trainiert sie oft, auch auf dem Fahrrad.

Um im Kopf stärker zu werden und die Sprachfähigkeit zu schulen, führt sie Tagebuch und geht täglich zu einem Sprachtherapeuten. Es geht quälend langsam vorwärts. «Ich übe, S und T auszusprechen und Wörter langsam zu artikulieren. Weil ich aus einem Leben mit einer schnellen Pace komme, ist das eine grosse Challenge.»

Ausserdem gibt sie sich grosse Mühe, ein möglichst normales soziales Leben mit vielen Kontakten zu führen. Sie hat öffentliche Auftritte, übergibt Preise und ist Teil von Ehrungen. «Ich will so Menschen inspirieren, die ähnliche Probleme wie ich haben, um ihnen zu zeigen, dass Verbesserungen möglich sind. Alles ist möglich, wenn man daran glaubt.»

140 km auf dem Rad

Auch sportlich hat die Olympiabronze-Gewinnerin neue Ziele. Beim Rad-Rennen «Göteborgsgirot» nahm sich schon 2018 teil und spulte 20 km ab. Letztes Jahr waren es schon 70 km und 2020 sollen es nun 140 km werden.

Es ist klar: Anna Holmlund ist eine Frau auf einer Mission.

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