Blick berichtete: Am Mittwoch kam der polnische Alpinist Kacper Tekieli (†38) tragisch an der Jungfrau ums Leben. Jetzt gibt es neue Details zum Tod des Extremsportlers. Er starb nicht, wie erst berichtet, beim Aufstieg. Der Ehemann der polnischen Langlauf-Legende Justyna Kowalczyk (40) hatte den Gipfel der Jungfrau offenbar noch erreicht. Bei der Abfahrt mit seinem Snowboard wurde er von einer Lawine erfasst, wie die polnische Zeitung «Wspinanie» meldet.
Tekieli hatte am Tag vor seinem Tod noch seine GPS-Daten auf der Tracking-App Strava geteilt, wie das auf Extremsport spezialisierte Webportal Explorersweb berichtet. Die Daten zeigten ihn auf der Konkorddiahütte auf 2850 Meter über Meer hoch über dem Aletschgletscher. Von der Hütte postete Tekieli noch ein Foto auf Instagram.
«Ich liebe euch, Kätzchen»
Von der Konkordiahütte brach Tekieli zum Jungfrau-Gipfel auf. Den erreichte er am Mittwoch um 10.12 Uhr. Tekieli habe dann versucht, vom Gipfel mit dem Snowboard hinunterzufahren. Wann genau er dabei in die Lawine geriet, bleibt unklar. Wegen des schlechten Wetters konnte seine Leiche erst am Donnerstag geborgen werden.
Tekieli hatte seiner Frau und seinem kleinen Sohn Hugo noch ein Foto vom Jungfrau-Gipfel geschickt – mit den Worten: «Ich liebe euch, Kätzchen». Er steht im tiefen Schnee, auf 4158 Meter über Meer, und winkt mit dem Eispickel in die Kamera.
Nach seinem Tod hat seine Witwe das Foto gepostet und den Text ergänzt. «Wir lieben dich unendlich, mein Schatz. Bravo», schreibt die Spitzenlangläuferin. «Gute Nacht, mein Wunderbarer», und sie nennt ihn beim Kosenamen. Kowalczyk ist sechsfache olympische Medaillengewinnerin und zehnfache Medaillengewinnerin an Weltmeisterschaften.
Stille Karriere
Wie weitere jüngere Bilder auf Instagram zeigen, hatte Tekieli eben mehrere Viertausender bezwungen. Er befand sich auf einer Skitour durch die Schweiz, wie Snowbrains berichtet.
Die Karriere des polnischen Extremalpinisten war von einsamen, spektakulären Aktionen in hohem Gebirge geprägt gewesen. Vor seinem Jungfrau-Aufstieg hatte das Lawineninstitut (SLF) vor erheblicher Lawinengefahr im Gebiet gewarnt. (kes)