Es sind die wichtigsten Wochen in der Saison von Snowboarder Pat Burgener. Eben sind die X-Games zu Ende gegangen, bald wird er an der WM im Einsatz stehen.
Doch dazwischen macht er eine Pause. Burgener reist von Aspen nach Los Angeles, um seiner zweiten Leidenschaft nachzugehen: der Musik. «Ich arbeite an meinem neuen Album», sagt Burgener. «Ich habe Songs geschrieben.»
Ein Snowboarder, der mitten in der Saison mal eben ein paar Tage Kunst macht? Stört das nicht die Konzentration? Hoffentlich tut es das, meint Burgener. «Wenn ich den ganzen Tag nur ans Snowboarden denke, wenn ich meinen Lauf zehnmal durchgehe, dann werde ich verrückt», sagt der 24-jährige Westschweizer. «Dann verliere ich meine Intuition. Im Wettkampf muss man reagieren, es läuft nie genau so, wie man es geplant hat.» Nur so könne er sich ganz nahe an die Grenzen herantasten. «Es fehlt nicht viel für ganz nach oben. Ein Meter höher beim letzten Trick, und ich bin bei zwei der letzten Wettbewerbe auf dem Podest statt vierter oder fünfter.»
Bei den X-Games lief es gar nicht wie gewünscht, in Park City im US-Bundesstaat Utah folgt nun Burgeners nächste Chance. Der Abstecher ins sonnige LA habe sich definitiv gelohnt, das Schreiben am neuen Album hat den Kopf durchgelüftet. «Ich bin frisch. Das Gute an der Musik: Hier sind deine Kollegen sind im Gegensatz zum Snowboarden nicht gleichzeitig auch noch die Konkurrenz. Mein Bruder ist mein Manager, mein anderer Bruder spielt Gitarre. Wir sind zusammen unterwegs, das ist alles ein Traum.»
Dann überlegt er kurz: «Und wenige Tage später stehe ich schon an der WM auf dem Brett. Das ist krass.»