Pat Burgener versucht sich für BLICK als Strassenmusiker
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Hier singt ein Profi-Boarder:Pat Burgener versucht sich für BLICK als Strassenmusiker

Nach Drama um Podladtchikov
Pat Burgener holt Halfpipe-Bronze!

Olympiasieger Iouri Podladtchikov verpasst den Halfpipe-Final an der WM in Park City verletzt. In die Bresche springt Pat Burgener (24): Der Walliser gewinnt Bronze. Gold holt Topfavorit Scotty James aus Australien.
Publiziert: 08.02.2019 um 20:47 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2019 um 22:51 Uhr
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So strahlt ein WM-Medaillengewinner: Pat Burgener.
Foto: Keystone
Emanuel Gisi aus Park City

Vor der WM ging er in Park City für BLICK auf die Strasse und versuchte sich als Strassenmusiker. Am Freitagabend kann Snowboard-Star Pat Burgener seine Gitarre für Party-Klänge im Stil von «We are the Champions» stimmen: Der Romand holt mit 91,25 Punkten Bronze in der Halfpipe!

Nur der Australier Scotty James (1.) und der Japaner Yuto Totsuka können den 24-Jährigen überflügeln, Burgener wiederholt sein Kunststück von vor zwei Jahren, als er an der WM in der Sierra Nevada ebenfalls Dritter wurde!

Dabei hatte Burgeners Tag gar nicht gut angefangen. «Es ist unglaublich, auf diesem Podium zu sein. Ich hatte eigentlich Probleme heute», sagt Burgener nach seinem Bronze-Run. «Gestern habe ich einen Song geschrieben, den habe ich den ganzen Abend gehört. Und danach konnte ich nicht einschlafen, ich habe mich richtig scheisse gefühlt heute Morgen.» Doch nach dem ersten Lauf lief es plötzlich. «Der war gut. Ich habe dann sechs Sprünge in die Pipe gequetscht, alle anderen haben fünf gemacht, da habe ich gemerkt, dass da richtig etwas drin ist.»

Ansonsten gibt’s für die Schweizer nicht viel zu feiern: Jan Scherrer (24) wird 9. Bei den Frauen fliegt Verena Rohrer (22) auf Platz 6, hier geht der Sieg geht an den überlegenen US-Star Chloe Kim (18).

Iouri-Drama

Ein Drama spielt sich um Iouri Podladtchikov (30) ab: Der Zürcher stürzt beim Einfahren schwer, als er den von ihm selbst erfundenen Yolo-Flip übt. Mit einer Wadenverletzung muss er für den Final passen.

Der Zürcher muss sich bäuchlings auf seinem Brett liegend selber in den Zielhang robben, dort wird er schliesslich von Sanitätern betreut. 

«Ich habe meinen Yolo-Flip geübt», sagt Podladtchikov mit schmerzverzerrtem Gesicht zu BLICK. «Beim ersten Versuch sah er gut aus, ich hatte mir vorgenommen, ihn in meinem Lauf zu bringen. Ich hatte mich auch darauf gefreut. Schliesslich sind wir an einer WM.» Beim nächsten Versuch geht es dann schief. «Es hat gewindet, die Halfpipe war schneller als in den letzten Tagen. Ich bin schlecht von der Kante weggekommen», beschreibt Podladtchikov den fatalen Moment, während er immer wieder vor Schmerzen zusammenzuckt, als ihn die Schweizer Team-Betreuer am Bein verarzten. «Der Yolo-Flip ist einer der gefährlicheren Tricks, wenn da etwas schiefgeht, ist es blöd.» 

Der Olympiasieger von 2014 verletzt sich bei seinem Sturz an der linken Wade, liegt danach im Zielraum und feuert die Kollegen an. «Ich verpasse die WM, so kurz vorher», sagt er und grinst leicht. «Das wird langsam ein Trend.»

Tatsächlich: Der Iouri-Fluch nimmt kein Ende. An den X-Games letztes Jahr stürzte Podladtchikov schwer und zog sich eine Hirnblutung zu, bei seinem Weltcup-Comeback in China im Dezember Secret Garden stürzte er erneut und trug eine Hirnerschütterung davon. Dazwischen musste er sich mit einem Magengeschwür herumschlagen, das zuerst als Magenkrebs diagnostiziert worden war. Und nun die Verletzung beim Aufwärmen unmittelbar vor dem WM-Lauf, bei dem er eine Medaille ins Visier genommen hatte. 

Immerhin: Diesmal ist es keine Kopfverletzung. Podladtchikov: «Ich habe die Hoffnung, dass es nichts Schlimmeres ist.»

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