Schnee statt Sägemehl
Snowboard-Ass kehrte dem Schwingen den Rücken

Snowboardcrosserin Sina Siegenthaler musste auf ihrem Weg an die Weltspitze diverse Rückschläge überwinden. Doch nun träumt sie gross. Die 24-Jährige über zehn Aspekte ihres Sportlerlebens.
Publiziert: 17.12.2024 um 13:18 Uhr
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Aktualisiert: 17.12.2024 um 13:20 Uhr
Voller positiver Energie: Sina Siegenthaler ist die Nummer 1 im Schweizer Boardercross.
Foto: Joan Minder
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Yara Vettiger
Schweizer Illustrierte

Verletzungspech

«Lädiertes Knie, chronischer Knorpelschaden im Fuss, immer wieder kleinere Rückschläge – es tönt nach viel. Dabei bin ich lange verschont geblieben. Verletzungen gehören zu dieser Sportart. Am Anfang fragt man sich: ‹Warum schon wieder?› Aber ich konnte immer daraus lernen und so mein Fahren, Denken und Handeln optimieren.»

Pfeiffersches Drüsenfieber

«Die Krankheit kostete mich die gesamte Saison 2020/21. Im Nachhinein hat mich das aber geformt. Ich konnte viel über meinen Körper lernen. Aber klar, mittendrin war es schwierig für mich. 18 Monate lang konnte ich nicht trainieren, das ist eine sehr lange Zeit in einem Alter, in dem man sich stark weiterentwickeln könnte. Doch ich bin dadurch eine vernünftigere Sina geworden.»

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde erstmals in der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Blick+ Nutzer haben exklusiv Zugriff im Rahmen ihres Abonnements. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

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Cervinia

«Dort feierte ich 2023 meinen ersten Weltcupsieg! Verrückt, welche Emotionen da aufgekommen sind. Endlich hatte sich die ganze Arbeit ausgezahlt. Es war der Höhenflug, der vieles wieder gutgemacht hat. Es ging einfach alles auf – und dann noch an meinem Lieblingsort.»

Spitzensportförderung der Armee

«Die Unterstützung ist einfach riesig. Die RS in Magglingen war eine sehr coole Zeit. Ich konnte dort tolle Gespräche mit verschiedensten Sportlern führen und sehe nun viele Sportarten mit ganz anderen Augen. Skitourenrennen zum Beispiel ist in der Schweiz kaum bekannt, obwohl wir so ein starkes Team haben.»

Sina Siegenthaler hatte Veletzungspech, träumt nun aber gross.
Foto: Joan Minder

Ringen

«Mein Freund Joel Meier ist Ringer, ich habe ihn vor 13 Jahren im Nationalturnen kennengelernt. Ich selber habe früher geschwungen und gehe an seine Wettkämpfe, sooft ich kann. Es hilft sehr, dass er den Leistungssport auch kennt. Es steht nie zur Debatte, da Abstriche zu machen, und wir wissen einfach immer ganz genau über die Challenges des anderen Bescheid.»

Schangnau

«Mein Heimatdorf, sehr idyllisch. Ich bin in den Bergen gross geworden. Das ist auch der Grund, warum ich Snowboardcrosserin geworden bin. Es ist zudem das Heimatdorf von Beat Feuz, der alle Kinder und Jugendlichen inspiriert hat – so auch mich. Er hat meine Laufbahn auch geprägt.»

Skicross

«Ich verstehe, dass die Skicrosser es nicht cool finden, mit uns auf der gleichen Piste zu fahren. Wir übrigens auch nicht immer. Punkto Nachhaltigkeit und Finanzen wäre es sinnvoll, dass wir mehr zusammen fahren würden. Ein Zusammenspannen würde uns helfen, unseren Sport populärer zu machen.»

Teamevent mit männlichem Snowboardcrosser

«Es ist eine Medaille mehr, eine Chance mehr. Aber ich hätte lieber mehr Einzelwettkämpfe.»

Eitelkeit im Spitzensport

«Ich denke, dass es Sportarten gibt, bei denen Eitelkeit weiter verbreitet ist als im Boardercross. Das gilt auch für mich. Ich schminke mich selten, aber ich muss mich wohlfühlen. Dann kann ich die positive Energie auch ausstrahlen.»

Olympia 2026

«Es ist in meinem Hinterkopf immer irgendwo präsent und auch ein grosses Ziel von mir. Ich bin dann im besten Alter. Und ich freue mich, dass die Spiele so nah sind. Seit meinen Verletzungen habe ich aber gelernt, mir eher kurzfristige Ziele zu setzen. Sonst vergesse ich mich im Grossen. Jetzt gehts erst einmal um die Heim-WM, die mir genauso wichtig ist.»

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