Stundenlang fällt in Park City der Schnee, dicke Flocken machen die Piste weich und die Sicht schlecht. Doch eine lässt sich im Parallel-Slalom davon nicht aufhalten: Julie Zogg (26) fährt im Schneetreiben zu WM-Gold!
Mit der viertbesten Quali-Zeit in den Tag gestartet, schaltet die Ostschweizerin auf dem Weg in den Final Natalia Soboleva, Teamkollegin Patrizia Kummer und Maria Valova aus. Und im Final behält die ehemalige Gesamtweltcupsiegerin die Ruhe, als ihr die Ukrainerin Annamari Dancha zwischenzeitlich davonzuziehen droht. Am Ende hat sie 0,85 Sekunden Vorsprung – ihre erste WM-Medaille ist gleich aus Gold!
Dabei hatte am Vortag noch nicht viel auf Zoggs Triumph hingedeutet: Während Teamkollegin Ladina Jenny im Riesen Bronze holte, scheiterte sie bereits in der Quali. «Da bin ich kurz in ein ziemliches Loch gefallen», sagt sie. Das Rezept dagegen: Shopping! «Ich musste einfach raus, da sind wir ein bisschen durch die Läden gestrichen. Auch wenn ich nichts gekauft habe, hat das gut getan.»
Wo die Party stattfindet? «Morgen fliegen wir nach Hawaii»
Jennys Bronze habe durchaus einen Einfluss gehabt. «Darauf haben wir schon mit einem Bier angestossen», sagt Zogg. «Ich habe mir gesagt, ich muss für den Slalom lockerer werden.» Ein Rezept, das offensichtlich funktioniert hat.
Dabei folgt die richtige Party erst noch. «Morgen fliegen wir nach Hawaii. Da haben wir dann vier Tage Zeit, die Medaillen gebührend zu feiern.»
Kein Grund für Jubelstimmung dagegen bei den Männern: Dario Caviezel fährt in der Quali die zweitschnellste Zeit, scheidet dann aber bereits im Achtelfinal aus. Der mit Rückenproblemen gestartete Nevin Galmarini scheitert bereits in der Qualifikation.