Iouri Podladtchikov wird 2018 ganz schön durchgeschüttelt. Nachdem er sich von seiner schweren Kreuzbandverletzung zurückgekämpft hat, stürzt er Anfang Jahr an den X-Games in den USA schwer, trägt kurz vor Olympia ein Schädel-Hirn-Trauma und Hirnblutungen davon.
Nach Südkorea reist der Snowboard-Olympiasieger von 2014 trotzdem, wagt sich im Training sogar in die Olympia-Halfpipe. Am Schluss muss er doch das Handtuch werfen, kann seinen Titel in Pyeongchang nicht verteidigen.
Eigentlich lief alles nach Plan
Dann läufts eigentlich. Im Juli geht es mit dem Training wieder richtig los, im Oktober schwärmt Snowboard-Chef Sacha Giger von der Form des Schweizers.
Dann der nächste Rückschlag kurz vor dem Saisonstart: Podladtchikov hat starke Bauchschmerzen, geht zum Arzt. Die Untersuchung in Zürich ergibt: Magentumor! So berichtet es die «NZZ».
Doch bevor die Krebsoperation durchgeführt werden kann, folgt die Entwarnung: Die Ärzte haben sich getäuscht. Statt Krebs hat Podladtchikov bloss ein Magengeschwür. Operiert muss das vorerst nicht werden, sondern ist zunächst mit Medikamenten in den Griff zu bekommen.
«Mein Körper wollte einfach nicht mehr»
Der Grund für das Geschwür? Stress, so Podladtchikov. «Mein Körper wollte einfach nicht mehr», sagt der 30-Jährige der «NZZ». «Ich mache das extrem gerne: die Dinge ins Positive umformulieren. Aber dieses Mal habe ich es wirklich übertrieben.»
Vom verspäteten Saisonstart hält ihn diese Erkenntnis allerdings nicht ab. Am Mittwoch stürzt er sich in China erstmals in diesem Winter in eine Weltcup-Halfpipe. (eg)