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Inklusives Training bei den Snowboarderinnen
Eine dieser Athletinnen sitzt im Rollstuhl

Para-Snowboardcrosserin Romy Tschopp kämpft gerade an der Lenk BE um Medaillen. Wettkampf-Tipps holte sie sich im Vorfeld von Profi-Snowboarderin Sina Siegenthaler. Mit viel Herzblut mittendrin: Romys Trainer Silvan Hofer, der in seinem zweiten Job bei der BKW arbeitet.
Publiziert: 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 20.01.2025 um 20:22 Uhr
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Sina Siegenthaler (l.) und Romy Tschopp im Trainings-Duell auf der Piste in Saas-Fee.
Foto: Marc Amann

Auf einen Blick

  • Romy Tschopp tritt beim ersten Para-Snowboard-Weltcup an der Lenk BE an
  • Beim inklusiven Training holte sie sich Tipps von Snowboarderin Sina Siegenthaler
  • Silvan Hofer, eigentlich Maler bei der BKW, trainiert das Schweizer Para-Snowboard-Team
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Schaut man sich das obige Bild an, ohne etwas über die Hintergründe zu wissen, denkt man: Aha, zwei Snowboardcrosserinnen liefern sich ein Rennen! Was sich auf dem Foto nicht erkennen lässt: Romy Tschopp, die Athletin rechts, sitzt eigentlich im Rollstuhl. Denn sie leidet unter den Folgen eines offenen Rückens. «Ich bin mit Spina bifida zur Welt gekommen. Das ist wie eine inkomplette Querschnittlähmung. Gewisse Nerven sind verletzt, aber zum Glück nicht ganz zertrennt.»

Die 31-Jährige hat daher grosse Mühe beim Laufen, vor allem in der Phase, wo man von einem Bein auf das andere wechselt. «Aber auf dem Snowboard kann ich ‹bschiisse›», sagt sie und lacht verschmitzt. Feste Schuhe und eigens angebrachte Bänder an der Bindung würden ihr Halt geben. «Und ich kann mit der starken Muskulatur gut kompensieren, was die schwächere nicht hinbekommt.»

Neben der Piste ist Romy Tschopp auf den Rollstuhl angewiesen. «Snowboarden gibt mir das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit zurück, das mir im Alltag fehlt.» Hinten links: Sina Siegenthaler.
Foto: Marc Amann

Erster Para-Weltcup an der Lenk

Trotz ihrer Behinderung ist Romy Tschopp erfolgreich. 2022 durfte sie als erste Schweizer Para-Snowboarderin an den Paralympics in Peking teilnehmen. Zudem ist sie zweifache Vizeweltmeisterin. Aktuell misst sie sich am FIS Para Snowboard World Cup Lenk mit der Konkurrenz. Die Wettkämpfe starteten am 20. Januar und dauern bis am 24. Januar. «Ich bin stolz und freue mich, dass der erste Para-Weltcup an der Lenk und damit in der Schweiz stattfindet. Das bringt den Para-Sport weiter. Und an der Lenk zu fahren, ist immer ein grosses Vergnügen.»

Tipps für die Strecke holte sich Romy Tschopp bereits im November beim inklusiven Training in Saas-Fee VS von Sina Siegenthaler (24). Die Emmentalerin ist eine der besten Schweizer Snowboardcross-Fahrerin im regulären Zirkus. Sie hat ihre Karriere an der Lenk gestartet und kennt ihren Hausberg wie ihre Westentasche. «Es gibt ein paar Schlüsselstellen. Bei der ersten Kurve musst du möglichst viel Speed mitnehmen in die zweite Kurve, weil es dort flacher wird», sagt Siegenthaler zu Tschopp. «Unten ist dann noch alles möglich, weil du mehr oder weniger bis ins Ziel überholen kannst. Das gibt spannende Wettkämpfe, und du wirst das rocken!»

Gut unterwegs: Romy Tschopp auf der Trainingsstrecke in Saas-Fee VS.
Foto: Marc Amann

Der Trainer ist auch Maler

Gecoacht wird Romy Tschopp von Silvan Hofer (46). Er arbeitet eigentlich als Maler bei der BKW. Parallel zu dieser Arbeit hat der diplomierte Berufstrainer das Swiss-Para-Snowboard-Team aufgebaut und trainiert dieses seit 2017. In seinen zweiten Job ist Hofer einfach hineingerutscht. «Ich bekam eine Anfrage, ob ich Sehbehinderten in einem Camp Snowboarden beibringen möchte. Das hat mich so fasziniert, dass ich anfing, bei PlusSport mitzuarbeiten.» Die Dachorganisation des Schweizer Behindertensports setzt sich für Menschen mit Behinderungen ein und bietet ihnen vielfältige Sport- und Bewegungsmöglichkeiten. «Vor fünf Jahren fragte sich Swiss Paralympics – im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking –, warum es eigentlich kein Para-Snowboard-Team im Leistungssport gibt», so Hofer weiter. «Ich übernahm dann die Aufbauarbeit und den Trainerjob.»

Silvan Hofer analysiert mit Romy Tschopp den Kurs. Er ist Trainer des Schweizer Para-Snowboard-Teams. Darüberhinaus arbeitet er 60 Prozent als Maler bei der BKW.
Foto: Marc Amann

Weil es noch keine Strukturen gab und es an allen Ecken und Enden an Geld fehlte, war Silvan Hofer am Anfang Mädchen für alles und sehr gefordert. «Ich arbeitete eigentlich 100 Prozent bei der BKW und musste alles unter einen Hut bringen. Das hat sich natürlich auf mein Privatleben ausgewirkt.» Dass Letzteres ihn schmerzt, zeigt er offen.

Seine Opfer und sein Einsatz haben sich aber auf sportlicher Ebene ausgezahlt: Sowohl Romy Tschopp als auch Aron Fahrni qualifizierten sich für die Olympischen Spiele 2022 in Peking. Und auch wenn Aron Fahrni dort am Ende doch nicht starten konnte, ist er inzwischen Profi geworden. «Das heisst, er kann vom Sport leben. Er ist auch der erste Para-Snowboarder, der die Sport-RS in Magglingen BE gemacht hat. Ich durfte ihn dabei begleiten.»

Wermutstropfen: Silvan Hofer wurde bei der Ankunft in Peking positiv auf Corona getestet und musste in Quarantäne. «Du gibst alles und dann so was – das frisst dich auf.» Zum Glück war er für die Rennen aber wieder fit.

Grosszügige Arbeitgeberin

Sein Pensum bei der BKW hat Silvan Hofer inzwischen auf 60 Prozent reduziert. Dank der Flexibilität seiner Arbeitgeberin kann er im Sommer mehr arbeiten als im Winter. So bleibt ihm mehr Zeit für das Para-Snowboard-Team. «Ich bin sehr stolz darauf, bei der BKW zu arbeiten. Ohne sie und meine Vorgesetzten Anton Lötscher und René Hilbrand wäre das Projekt nie so vorwärtsgekommen. Sie haben immer an mich geglaubt und waren da, wenn ich Hilfe brauchte.»

Zum Beispiel kann Hofer bei Bedarf kostenlos einen Bus der BKW ausleihen, um seine Athletinnen und Athletin ins Training zu fahren. «Einen Bus zu mieten, kostet über die Saison betrachtet Tausende von Franken. So können wir viel Geld sparen und das Budget schonen.» Starthilfe gabs auch durch einen Arbeitskollegen. «Er hat den ganzen Service für die Snowboards übernommen, um mich zu entlasten.»

Engagement für mehr Nachhaltigkeit

Ob im Schneesport, in den Bereichen Gebäuden, Energie und Infrastruktur oder gesellschaftlich: Die BKW setzt sich auf verschiedenen Ebenen für mehr Nachhaltigkeit ein. Mit ihrem Netzwerk und ihrer Expertise strebt sie nach Lösungen, um Wohlstand und Umwelt in einem lebenswerten Lebensraum in Einklang zu halten.

Ob im Schneesport, in den Bereichen Gebäuden, Energie und Infrastruktur oder gesellschaftlich: Die BKW setzt sich auf verschiedenen Ebenen für mehr Nachhaltigkeit ein. Mit ihrem Netzwerk und ihrer Expertise strebt sie nach Lösungen, um Wohlstand und Umwelt in einem lebenswerten Lebensraum in Einklang zu halten.

Inzwischen muss Hofer nicht mehr alles selber machen. Zwei Servicemänner, eine Physiotherapeutin und eine Trainerin helfen mit, die insgesamt neun Athletinnen und Athleten zu betreuen. Drei der Sportlerinnen und Sportler gehören allerdings zum holländischen Team. «Sie beziehen seit letzter Saison Trainingsdienstleistungen von uns», so Silvan Hofer. Dass dem so ist, findet er gut. «Die Holländerin Lisa Voss wurde letztes Jahr Weltmeisterin. Alle können voneinander profitieren.»

Auch die inklusiven Trainings bringen sämtliche Beteiligten weiter. «Aktuell trainiert einer unserer Athleten im Europacup mit der nicht behinderten Snowboard-Mannschaft. Und manchmal kommen nicht behinderte Athletinnen und Athleten zu uns ins Training, zum Beispiel, wenn sie den Kopf wieder freikriegen müssen oder etwas Erdung brauchen.»

Fachsimpeln nicht nur, sondern haben es im inklusiven Training auch lustig miteinander: Romy Tschopp (l.) und Sina Siegenthaler in Saas-Fee VS.
Foto: Marc Amann

Miteinander – trotz Konkurrenz

Inklusion sei ihm sehr wichtig, sagt Silvan Hofer. «Ich arbeite immer auf dieses Ziel hin, auch wenn ich damit manchmal jemanden vor den Kopf stosse.» Etwas, was ihn an seinen Schützlingen am meisten beeindruckt, ist ihr Zusammenhalt und ihre Empathie. «Wir sind im Leistungssport. Alle müssen Resultate bringen und wollen möglichst zuoberst auf dem Podest stehen. Und trotzdem sind alle immer füreinander da, gerade auch, wenn jemand aufgrund seiner Beeinträchtigung Schmerzen hat.»

Für die aktuellen Wettkämpfe in Lenk, bei denen die BKW übrigens Sponsorin ist, ist er zuversichtlich: «Das ist unser Heimrennen, dort haben wir gute Chancen, ganz vorne mitzufahren.» Das generelle Saisonziel sei, sich bei den einzelnen Renndurchgängen – im Snowboarden Heats genannt – möglichst immer in den Top 4 zu etablieren. «So können wir regelmässig in die Final Heats kommen und uns eine gute Basis erarbeiten für die Weltmeisterschaft, die im März 2025 in Kanada stattfindet.»

Und was erhofft sich Silvan Hofer für die Olympischen Winterspiele 2026 in Italien? «Ich wünsche mir, dass man nach den Spielen über den Para-Snowboard-Sport in der Schweiz sehr positiv redet und sagt: ‹So gehen Integration und Inklusion im Leistungssport.›» Lachend fügt er an: «Natürlich nehmen wir gerne auch gute Resultate mit.»

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Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.

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