Hier zeigt Jan Scherrer seinen irren neuen Trick!
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Weltneuheit:Jan Scherrer gelingt dieser irre Trick!

In Laax fiel er damit noch auf die Nase
Packt Scherrer endlich seinen Weltklasse-Wundersprung aus?

Im Training hat Jan Scherrer (26) einen Wahnsinnssprung gezeigt, der ihn in die absolute Weltspitze katapultieren kann. Aber in Laax ist er damit noch auf die Nase gefallen – zeigt er es nun an den X-Games allen?
Publiziert: 30.01.2021 um 12:14 Uhr
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Die Frage, die sich in der Snowboard-Szene alle stellen: Wann zeigt Jan Scherrer seinen neuen Wundersprung?
Emanuel Gisi

Laien verstehen bei der Wortkombination nur Bahnhof, Fachleuten aber klingt der neue Sprung von Snowboarder Jan Scherrer (26) wie Musik in den Ohren: Der Switch Alley-Oop Double Rodeo 1080 Indy to Nose, den er im Training ausgepackt hat, katapultiert den Ostschweizer in die absolute Weltspitze. «Das Schönste, was ich je gesehen habe», schwärmt etwa Halfpipe-Olympiasieger Iouri Podladtchikov (32).

Der Haken: Scherrer hat den Sprung im Wettkampf noch nie gezeigt. Eigentlich hatte er vor, ihn letztes Wochenende in Laax auszupacken – aber dann stürzte er beim Aufwärmen vor dem Final ausgerechnet bei diesem Sprung böse. Im Contest liess er ihn dann weg. «Ich habe gestaunt, dass er nach diesem Sturz überhaupt noch fahren konnte», sagt Nationaltrainer Pepe Regazzi. «Ich hatte Probleme mit der Atmung und Schmerzen an der Hüfte», erklärt Scherrer. «Es wäre der falsche Moment gewesen für den neuen Sprung.»

«Unglaublich sauber gefahren und extrem hoch gesprungen»

Die nächste Chance kommt in der Nacht auf Montag an den prestigereichen X-Games in Aspen (USA). Dort ist Scherrer als einziger Europäer für den Halfpipe-Contest eingeladen – eine grosse Ehre. «Er hat das Zeug, aufs Podest zu springen», sagt Regazzi. «Sein Trick ist sehr, sehr schwierig. Wenn die Punktrichter das honorieren, ist sehr viel möglich.»

Dass Scherrer es draufhat, daran zweifelt Regazzi keine Sekunde: «Er ist im Training unglaublich sauber, unglaublich souverän gefahren und extrem hoch gesprungen.»

Die Flugzeuge sind wegen Corona fast leer

Wegen der Corona-Pandemie darf jeder Athlet nur eine Begleitperson an die X-Games mitbringen. Damit nach dem Crash die Vorbereitung passt, ist statt Regazzi ein Physiotherapeut mit Scherrer unterwegs. «Die Reise war ziemlich speziell», sagt dieser. «Die Flüge waren fast leer, in der riesigen Maschine von Zürich nach London verloren sich vielleicht 30 Passagiere.» Zwischen London und Chicago wars ähnlich. Wie er den Platz nutzte? «Ich habe vor dem Notausgang Dehnübungen gemacht.»

Böses Ami-Spiel mit Burgener

Im Gegensatz zu Jan Scherrer (26) ist der Romand Pat Burgener (26) nicht unter den acht Snowboard-Stars, die an die X-Games eingeladen wurden – obwohl er als Nummer 5 der Snowboard-Weltrangliste leistungsmässig locker dabei sein müsste. Der Grund: Politik. Die X-Games sind in den USA ein Mega-TV-Event, die Sponsoren wollen US-Starter sehen, weshalb tendenziell mehr Amerikaner eingeladen werden. Frustrierend. «Wir sind sehr enttäuscht», sagt Nati-Coach Pepe Regazzi. «Pat hat sich immer gezeigt, hat bewiesen, dass er dabei sein müsste.» Burgener äussert sich dazu auf Anfrage nicht. (eg)

Im Gegensatz zu Jan Scherrer (26) ist der Romand Pat Burgener (26) nicht unter den acht Snowboard-Stars, die an die X-Games eingeladen wurden – obwohl er als Nummer 5 der Snowboard-Weltrangliste leistungsmässig locker dabei sein müsste. Der Grund: Politik. Die X-Games sind in den USA ein Mega-TV-Event, die Sponsoren wollen US-Starter sehen, weshalb tendenziell mehr Amerikaner eingeladen werden. Frustrierend. «Wir sind sehr enttäuscht», sagt Nati-Coach Pepe Regazzi. «Pat hat sich immer gezeigt, hat bewiesen, dass er dabei sein müsste.» Burgener äussert sich dazu auf Anfrage nicht. (eg)

Für die X-Games am Sonntag sei er «körperlich zu 100 Prozent da», verspricht er. «Und mental habe ich den Sturz von Laax sowieso schon verarbeitet.» Weltpremiere also für den Switch Alley-Oop Double Rodeo 1080 Indy to Nose? Es sieht danach aus. Auch wenn Scherrer sich öffentlich noch nicht festlegen will. «Ein bisschen Spannung muss doch Platz haben», sagt er schelmisch.


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