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Droht das Karriereende?
Olympiasieger Galmarini weiss nicht weiter

Schon wieder quält ihn der Rücken. Ist nun sogar die Fortsetzung der Karriere von Alpin-Snowboarder Nevin Galmarini in Gefahr?
Publiziert: 21.11.2019 um 09:28 Uhr
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Aktualisiert: 01.11.2020 um 20:33 Uhr
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Für Nevin Galmarini ist die Saison wohl gelaufen.
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Emanuel Gisi

Louie und Eddie müssen in diesen Tagen auf Ausflüge in luftige Höhen verzichten. Die kleinen Zwillinge von Olympiasieger Nevin Galmarini (32) sind bereits über zehn Kilo schwer. «Mehr als fünf Kilogramm darf ich nicht lupfen», sagt Galmarini. «Das liegt im Moment nicht drin.»

Es ist der Rücken, der dem erfolgreichsten Schweizer Alpin-Snowboarder der letzten Jahre Probleme (Olympia-Gold 2018, Olympia-Silber 2014) bereitet. Wieder einmal. Schon die letzte Saison musste er nach der WM im Februar wegen Rückenproblemen abbrechen.

Droht das Karriereende?

Im Herbst hatte er sich wieder gut gefühlt, konnte voll trainieren. Im Trainingslager in Schweden dann plötzlich: Schmerzen im Bein, Kraftverlust. «Da wusste ich: Oh, Shit!» Das schlechte Gefühl bestätigte sich nach der Rückkehr in die Schweiz. Letzten Donnerstag wurde Galmarini in der Zürcher Klinik Balgrist zwischen dem vierten und fünften Lendenwirbel an der Bandscheibe operiert.

Und nun? Wann steht er wieder am Start? Oder mehr noch: Kehrt er überhaupt noch einmal zurück? Der Engadiner wollte nach dieser Saison eigentlich entscheiden, ob er bis Peking 2022 weiter macht – oder ob er ganz aufhört. Nun werden ihm die Monate geklaut, die ihm bei der Entscheidung helfen sollten. «Ich bin ziemlich erschrocken», sagt er. «Ich dachte mir: ‹Die Saison ist gelaufen.›»

«Ich klammere mich nicht ans Snowboarden»

Eine Woche nach der Operation ist der Optimismus zurück. Seit Samstag ist er ohne Schmerzmittel, die ersten Reha-Einheiten in Magglingen hat er absolviert. «Das Ziel ist, diesen Winter noch einmal auf den Schnee zurückzukehren. Ich hoffe, dass ich Ende Saison noch Rennen bestreiten kann.» Ernsthafte Hoffnung oder Wunschdenken? «Realistischerweise kann man jetzt nicht sagen, wie es weitergeht.»

Klar ist: Galmarini ist kein Mann für halbe Sachen. «Ich will 2022 nicht bei Olympia mitfahren, wenn ich mich vorher zwei Jahre durchschleppen muss. Wenn ich dort dabei bin, will ich um Medaillen fahren. Etwas anderes interessiert mich nicht.» Und weiter: «Ich klammere mich nicht ans Snowboarden. Ich will keine Jahre vergeuden und das Risiko eingehen, am Ende ein körperliches Wrack zu sein.»

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Er lässt in Pyeongchang rein gar nichts anbrennen.
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