Ist es das Ende seiner Durststrecke? Bereits an der Vierschanzentournee hat der 37-jährige Toggenburger Oldie gezeigt, dass er das Skispringen noch nicht ganz verlernt hat. Und jetzt gelingt ihm beim Weltcup-Springen in Val di Fiemme ein weiterer grosser Schritt zurück in Richtung Weltspitze.
Erstmals zeigt sich Simi im Lager der Schweizer Skispringer wieder als Chef. Im ersten Durchgang ist dieses Duell gegen den neuen Top-Ten-Springer Killian Peier noch extrem knapp. Ammann springt auf 122 Meter, Peier nur einen halben Meter weniger – gerade mal 0,5 Punkte liegt der Altmeister vorn.
Dann packt er im Finaldurchgang die Flügel aus. Bei idealen Windbedingungen legt sich Ammann frech in die Luft und lässt es fliegen wie schon lange nicht mehr. Bei 135 Metern liegt sein Landepunkt – nur den Mut, da noch einen Telemark zu setzen, hat er nicht. Zweimal die 16 und einmal die 16,5 lautet die «Bestrafung» der Punkterichter. Ammann störts wenig – er schreit seine Befreiung lautstark in den Trentiner Abendhimmel. Obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal weiss, dass er die grösste Weite aller Final-Teilnehmer geschafft hat.
Als neunter fliegt Ammann endlich wieder einmal in die Top Ten. Killian Peier gelingt das im Gegensatz zum Vortag nicht mehr – 130,5 m im zweiten Durchgang, Final-Platz 11.
In Val di Fiemme findet auch die Siegesserie des Vierschanzen-Giganten Ryoyu Kobayashi ein Ende. Hinter Sieger Dawid Kubacki (Pol) landet der verwegene Japaner auf Platz 7.