Was Swiss Ski für die Zukunft plant
Wo sind eigentlich unsere Ski-Fliegerinnen?

Beim WM-Skispringen der Frauen am Freitag ist keine Schweizerin dabei. Sabrina Windmüller (29), Einzige im Weltcup, aktuell verletzt. Swiss Ski arbeitet aber einem Plan mit Fokus Olympia 2022 oder 2026.
Publiziert: 25.02.2017 um 11:23 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:24 Uhr
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Sabrina Windmüller ist einzige Schweizer Skispringerin im Weltcup.
Foto: EQ Images
Marc Ribolla

Wenn am Freitag an der Nordisch-WM in Lahti (Finn) die Skispringerinnen um Medaillen kämpfen, ist Swiss Ski nicht vertreten. Die einzige Springerin mit Weltcup-Format, Sabrina Windmüller (29), hat sich in der Vorbereitung im Januar in Seefeld den rechten Fuss gebrochen.

Allerdings wäre die Toggenburgerin wegen ihrer schwachen Saison-Ergebnisse bis dahin wohl kaum für eine WM-Selektion in Frage gekommen. Mit bald 30 Jahren ist Windmüller, die 2015 zwei Continental-Cup-Springen gewann, im internationalen Vergleich ein Oldie. Teilweise hat es Weltcup-Springerinnen mit Jahrgang 2001.

Motivation hat sie trotz allem noch genug. «Das Alter ist nur eine Zahl», sagt Windmüller. Seit dem Rücktritt ihrer Schwester Bigna (26) vor drei Jahren ist sie bei Swiss Ski im Frauen-Springen allein auf weiter Flur. Diese Saison hat sie sich dem italienischen Team angeschlossen.

Die Sportlehrerin im 30-Prozent-Pensum an der Berufsschule Sargans hilft aber auch tatkräftig mit, um das Frauen-Springen zu fördern. Sabrina ist nicht nur Athletin, sondern auch Trainerin des Swiss-Ski-Nachwuchses!

Sie nutzt das Angebot als Athletencoach zu arbeiten und finanziert so einen Teil ihrer Ausgaben. Im Sommer trainiert sie jeweils Mittwochnachmittags in Einsiedeln SZ eine Gruppe von circa neun Mädchen zwischen elf und 15 Jahren.

«Es ist sehr spannend und macht viel Spass. Manchmal muss ich die Geduld behalten. Aber ich profitiere auch, indem ich beide Seiten, Athlet und Trainer, kenne», sagt Windmüller.

Das Fernziel von Swiss Ski, eine schlagkräftige Frauen-Equipe an Olympia 2022 oder 2026 zu haben, ist hochgesteckt. Sprung-Cheftrainer Berni Schödler dämpft die Erwartungen.

«Wichtig ist, bei den Mädchen die Freude am Wettkampf zu wecken, damit sie den nächsten Schritt machen. Aus den Klubs, speziell vom SC am Bachtel, kommen einige junge Springerinnen». Wenn diese den nötigen Willen mitbringen, liege etwas drin. «Mittlerweile muss man auch bei den Frauen an der Spitze richtig gut springen», sagt Schödler.

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