«Die Chance, dass 2014 Schluss ist, ist wirklich gross» (2012 im SonntagsBlick)
Simon Ammann: Ich habe mich geirrt! Damals dachte ich, dass eine Karriere im Skispringen nicht viel länger dauern kann. Ich wurde dann auch von Noriaki Kasai eines Besseren belehrt, der ja in Sotschi mit über vierzig Silber gewann. Es war speziell, wie es sich für mich weiterentwickelt hat. Der Sport erlaubt das mittlerweile. Nicht nur im Skispringen, sondern auch in anderen Sportarten. Es ist ein grosses Privileg, und ich habe das damals alles ganz anders eingeschätzt.
«Manchmal hat es mich genervt, der Harry Potter der Lüfte zu sein» (2009 in der «Schweizer Familie»)
Salt Lake City war eine besondere Episode mit dieser Betitelung als Harry Potter. Das kam alles sehr überraschend. Eine Weile habe ich gekämpft für mein eigenes Image. Aber manchmal sind solche Quervergleiche doch ganz passend für eine gewisse Zeit, die man gehabt hat. Ich habe da wirklich Grosses erleben dürfen und war sehr bekannt. Am Anfang war ich für alle auch einfach der Simi. Ich wurde auch immer nur überall per Du angesprochen. Zum Teil ohne grosse Hemmungen. Das hat mich eine Weile lang gestört. Jetzt, seit ich verheiratet bin und Kinder habe, sind die meisten Leute sehr anständig mir gegenüber. Das schätze ich auch sehr.
«Die Kollegen faxen mir die Schulaufgaben ins Hotel» (1998 in der «Schweizer Illustrierten»)
Lange ists her, damals wurde tatsächlich noch gefaxt. Ich war damals froh, dass ich das mit der Schule einigermassen bewerkstelligen konnte. Jetzt bin ich wieder am Lernen. Aber jetzt gibt es Internet, alles ist viel einfacher.
«Mein Traum ist es, die Luft zu beherrschen. Den perfekten Sprung gibt es ja nicht, sonst würde ich in die Lüfte entschweben» (2002 im SonntagsBlick)
Das ist mir bis jetzt nicht richtig gelungen. Der Wunsch nach einem perfekten Sprung flammt aber immer wieder auf. Das Medium Luft, darin zu fliegen und zu schweben, ist nie ganz zu meistern. Darum ist es auch besonders reizvoll. Es ist schon das, was mich antreibt. Da draussen zu sein, die Luft zu spüren, das hat einfach eine unglaubliche Kraft. Ein gelungener Sprung löst einfach bei mir sehr vieles aus. Nach wie vor juble ich nach einem Sprung, das sieht man immer wieder.
«Bei Frauen bin ich ziemlich heikel. Oft fällt bei mir die Entscheidung bei der ersten Begegnung, ob es passt.» (2004 im SonntagsBlick)
Bei meiner Frau ist es nicht ganz so gelaufen. Wie man die meisten Pläne immer mal wieder umstossen muss in seinem Leben.
«Ich bin der Chef von meinem Bankkonto» (2002 im SonntagsBlick)
Das ist nach wie vor so. Und es war in meiner Karriere nie anders. Ich habe immer von einer guten Beratung profitiert. Und ich war sehr skeptisch, wenn Neues auf mich zu kam. Ich habe immer lieber etwas länger nachgedacht, brauchte meine Zeit, um eine Meinung zu bilden. Ich denke, das ist mir gut gelungen bis jetzt.
«Ein normales Leben kann ich später noch führen» (2003 im SonntagsBlick)
Als Skispringer habe ich sicher ein aufregendes Leben. Ob man es als normal betiteln kann, ist die Frage. Für mich ist es normal. Ich habe im Sommer einen geregelten Trainingsablauf. Ich habe auch viele andere Projekte als bald Vierzigjähriger. Ich bin auch Unternehmer und darf sehr viele Privilegien ausleben und viele Versuche machen. Aber das Skispringen bringt immer wieder Hürden und Überraschungen mit sich. Die lassen das Leben Gott sei Dank nie als ganz alltäglich erscheinen.