Die Tournee hat Simon Ammann (33) nach seinem Sturz in Oberstdorf bereits verloren. In Garmisch (2.) und Innsbruck (3.) zeigt er aber seine Klasse.
In Bischofshofen landet er gestern nach dem ersten Sprung (130,5 m) auf Rang 8. «Oh, ich war beim Absprung viel zu spät», scherzt Simi. «Dank meinem Tempo konnte ich aber noch so weit springen.»
Dann schultert er die Ski und sagt den Satz, der ihm später zum Verhängnis wird. «Jetzt brauche ich noch eine Bombe.»
Er trifft die Kante genau, segelt auf die drittbeste Weite (136 m). Weil er jeden Meter aus dem Sprung rauskitzelt, landet er mit Vorlage. Es reisst ihm die Ski auseinander, und er knallt mit dem Gesicht auf den Schnee.
Ein typischer Ammann-Sturz, wie schon letzte Saison zweimal in Lillehammer. Im Stadion sind 20 000 Fans still. Simi liegt bewusstlos im Schnee. Er blutet fürchterlich im Gesicht. In der Ambulanz wacht er wieder auf. Er ist ansprechbar und kann alle Glieder bewegen.
Für den Toggenburger ist es der schwerste Sturz seit 2002 in Willingen: Der damals 20-jährige Gymnasiast knallt aus 7 Metern Höhe auf den Hügel. Er hat grosses Glück, erleidet bloss Prellungen und eine Gehirnerschütterung. Denn wenn Simon fliegt, fliegen auch seine Schutzengel mit.