Die Fakten: Severin Freund (De) startet mit einem glücklichen Sieg in die 64. Vierschanzen-Tournee. Der Weltmeister gewinnt knapp vor Michael Hayböck (Ö). Der nach dem ersten Durchgang führende Topfavorit Peter Prevc (Slo) wird Dritter.Simon Ammann (34) – jetzt mit besseren Landungsnoten – springt auf Rang 12.

22'500 Fans in der ausverkauften Allgäu-Arena sind aus dem Häuschen. Nach 13 Jahren gewinnt in Oberstdorf erstmals wieder ein Deutscher. «Ich freue mich wahnsinnig. Aber es ist erst ein kleiner Teil der Tournee vorbei», sagt Freund.

Nach dem ersten Durchgang ist der Deutsche bloss Fünfter. Im Finale hat er einen Freund, den Wind – er profitiert von vielen Windpunkten. «Ich habe damit nicht gerechnet. Den Sieg verdanke ich zu einem guten Teil der Verrücktheit des Wettkampfs.»

Dennoch ist Freund kein Zufallssieger. Doch der Zufall spielt im Finaldurchgang dann doch Regie. Gerade als die Besten über den Bakken springen, wirbelt er das Klassement durcheinander. Am windan­fälligen Schattenberg wird der Startbalken mehrmals verschoben. Mal bläst der Wind von vorne, mal weht er von hinten. Er macht Athleten wie Jury den Wettkampf schwer.

Und Severin Freund, der Freund des Windes, hat auch bei den Punktrichtern (zweimal 19,5) ein besonderes Blatt. Aber die Revanche wird Peter Prevc an Neujahr in Garmisch gelingen – das ist so gut wie sicher. Denn der Slowene ist der beste Skispringer. Auch wenn Prevc, der introvertierte Skiflieger, sagt: «Ich will kein Favorit sein!»