Rockt Simi endlich die Vierschanzen-Tournee?
Die 17. und letzte Chance

Das Material und die Form stimmen. Diese Tournee bringt Simi in den Aufwind. Ein gewonnener Ruhetag gibt ihm mehr Luft.
Publiziert: 27.12.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:26 Uhr
Von Hans-Peter Hildbrand

Eines will Simon Ammann (33) nicht: In seiner 18. Weltcupsaison und seiner 17. Vierschanzen-Tournee im Nachhinein gescheiter sein! Weil dem Vierfach-Olympiasieger die Zeit wie im Fluge vergeht – und er mit seiner Routine endlich alles richtig machen muss.

Man möchte meinen, das die Vierschanzentournee einen wie Simon Ammann nicht mehr aus der emotionalen Reserve locken kann. Doch wenn er nach Oberstdorf geht, dann packt ihn jedesmal die Freude. Weil die Tournee nie ihren Reiz verliert. Sie ist das Highlight der Saison, wenn nicht gerade Olympische Spiele oder die Weltmeisterschaften (und die auch nur an einem besonderen Ort) stattfinden.

«Mit der Reise nach Oberstdorf, der Fahrt durchs Toggenburg hat endlich der Winter begonnen», schwärmt Simon. «Der Wintereinbruch bringt ein neues Gefühl, ein neues Ambiente.»

Weihnachten hat er im Kreis seiner Familie gefeiert. «Gut gegessen und getrunken» schmunzelt er. «Aber ich habe nicht überbordet.» Kondition hat er gebüffelt, aber keine Trainingssprünge mehr gemacht. Auf eine Curling-Partie wie in Engelberg hat er verzichtet – er will nichts riskieren.

Neben Roman Koudelka, dem dreifachen Saisonsieger aus Tschechien, gehört Simon Ammann mit zwei Siegen zu den grossen Favoriten. Der dritte im Bunde  ist der Österreicher Michael Hayböck. Er ist stets vorne platziert, aber er hat noch kein Weltcup-Springen gewonnen.

Simon Ammann mag nicht vom Gesamtsieg reden. «Das braucht es nicht», sagt er. Sein Wunsch: «Während der Tournee einmal in Österreich zu gewinnen, das wäre  schön.»

Mit der Tournee habe er seinen Frieden geschlossen, sagt er. Und allzu viel zurückschauen will er nicht. Nur so viel: «In meinem Alter trainiere ich anders. Ich verkrafte nicht mehr den gleichen Trainigsaufwand.»

Aber er ist Routinier genug. Er weiss, wie er damit umgehen muss: Weniger Sprünge, mehr Pausen. In Engelberg (Ränge 9 und 2) hat er auf das Training am Donnerstag verzichtet. Er wird auch an der Tournee – neu mit zwei Ruhetagen zwischen Oberstdorf und Garmisch– auf den einen oder anderen Sprung verzichten. Dass seine Form stimmt, hat er im November mit den zwei Siegen in Kuusamo bewiesen.

Er startet heute mit der Qualifikation auf der Schattenberg-Schanze, mit zwei Siegen sein Lieblingsbakken.

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