Auch der Winter-Einbruch den neuen Stern am Skisprung-Himmel nicht am Strahlen hindern. Während die Organisatoren der letzten Konkurrenz der 67. Vierschanzentournee mächtig improvisieren müssen, um die Veranstaltung wegen des Wetters überhaupt regulär über die Bühne zu bringen, bleibt der 22-jährige Japaner cool.
Was soll ihn noch vom Himmel holen? In Oberstdorf, Garmisch und Innsbruck hat er überlegen gewonnen. Da kann ihm doch ein Schanzenrekord von Dawid Kubacki (Pol) zwei Stunden vor dem Ernstkampf in der Quali oder ein vierter Zwischenrang nach dem ersten Durchgang nicht aus der Ruhe bringen. Japans neuer Rockstar zieht sein Ding durch. Fliegt im finalen Sprung mit 137,5 m dem Rest der Welt noch einmal tüchtig um die Ohren. Und schafft als erst dritter Springer nach Sven Hannawald (De, 2002) und Kamil Stoch (Pol, 2018) alle vier Konkurrenzen der Tournee zu gewinnen. Der Grand Slam!
Völlig unjapanisch: Kobayashi vollführt in der Leaderbox bereits seine Freudensprünge, während die bei Halbzeit vor ihm liegenden Markus Eisenbichler, Kubacki und Stefan Kraft nicht an seine Weite rankommen.
Und die Schweizer? Auch Killian Peier (23) hat Grund zum Jubeln. Mit Rang 8 bestätigt er seinen 7. Platz von Innsbruck – wird im Tournee-Klassement 10. Und Altmeister Simon Ammann (37) hat sein Handwerk wieder im Griff. Mit Rang 16 versöhnt er sich mit der Schanze, wo er vor drei Jahren schwer gestürzt war. Und als Tournee-13. kann der Toggenburger der WM im Februar zuversichtlich entgegensehen.