Mission geglückt
Simi springt der Angst davon

Keine Medaille für Ammann! Doch er besiegt die Angst. Ob das genügt zum Weitermachen?
Publiziert: 26.02.2015 um 22:16 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:36 Uhr
Von Stefan Meier aus Falun

Als Simon Ammann (33) bei seinem zweiten Sprung von der grossen Schanze bei 114 Metern aufsetzt, interessiert das Resultat nicht wirklich. Die grosse Frage ist: War das sein letzter Auftritt in einem Einzelspringen?

Vielleicht, ist die passendste Antwort darauf. Der Toggenburger weiss selber nicht genau, was er nach diesem 23. Rang will. Doch er macht deutlich, wie wichtig es war, mit­zumachen. «Ich wollte zurück auf die Schanze, die Angst bekämpfen. Die darf man nicht wachsen lassen», sagt er im TV.

Die Mission ist geglückt. Nach seinem fürchterlichen Sturz in Bischofshofen am 6. Januar fliegt er in Falun der Angst davon. Er hat unter schwierigsten Bedingungen seine Nerven im Griff.

Es ist klar, dass er nicht um die Medaillen mitspringen kann. Die Spitze um den neuen Weltmeister Severin Freund springt zu dominant. Ohne Telemark ist Simi chancenlos. Zumal dafür schon der erste Satz mit 125 Metern zu kurz gerät.

Verärgert oder enttäuscht ist er aber deswegen nicht. «Ich habe mir die Option geschaffen, weiterzumachen. Die hatte ich vorher nicht», sagt er später gegenüber BLICK. Simi weiss, dass er es noch könnte. Er kann selber entscheiden und muss nicht zurücktreten, weil es nicht mehr ginge.

Die Entscheidung will der 33-Jährige aber noch nicht treffen. «Ich würde sagen, die Chancen stehen 50 zu 50.» Ammann weiss nicht einmal, ob er nach der WM noch im Weltcup antritt.

Doch ist eines sicher: Wir werden ihn noch fliegen sehen. Seine Vorfreude auf den Teamwettkampf ist gross. Mit ihm, Gregor Deschwanden (17.) und Killian Peier (30.) stehen gestern erstmals seit Olympia 2002 drei Schweizer im 2. Durchgang. Das Team ergänzen Luca Egloff und Gabriel Karlen.

«Dafür bin ich jetzt hier», sagt Simi, der den Teamgeist pflegen und seine Sprünge geniessen will. Vielleicht werden es seine letzten sein. Vielleicht aber auch nicht.

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