Wer nichts wagt, der nichts gewinnt. Wer aber zu viel wagt, den hauts um!
Mit Glück steht Simon Ammann (36) seinen Sprung auf der Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen bei 120,5 Meter. Die schlechten Noten aber werfen den Vierfach-Olympiasieger auf Platz 51. – und damit aus dem Neujahrs-Bewerb der 50 besten Springer.
«Klar, ärgert mich das», sagt Simon Ammann. «Das müssen wir analysieren.» Deutlicher wird der Schweizer Disziplinenchf Berni Schödler (46). Er hat zu viel «Energie» im Sprung gesehen. «Simon ist mit dem neuen Schuh gesprungen, den wir seit den Spielen in Sotschi stets weiter entwickeln. Im Training fliegt er gut, in der Qualifikation hat zu grosse Power reingelegt.»
Den neuen Schuh haben die Schweizer mit schwarzem Stoff überzogen, um ihn wie einen Auto-Erlkönig (Prototypen) von neugierigen Blicken zu schützen. Das erste Training springt er mit dem alten Schuh, fliegt mit den Tournee-Favoriten mit.
Dann gelingt der Test mit dem Erlkönig – in der Qualifikation geht alles daneben. «Das ist ärgerlich», sagt Schödler. «Wenn wir aber die richtigen Lehren ziehen, war es eine gute Erfahrung.»
Als einziger Schweizer Athlet ist Gregor Deschwanden im Bewerb – er trifft im Duell auf den Russen Denis Kornilow. Johann André Forfang (No) gewinnt die Qualifikation, der grosse Tournee-Favorit Richard Freitag wird Vierter. Oberstdorf-Sieger Kamil Stoch (Pol) fliegt auf Platz sechs.