Die Rallye Dakar wurde gestern planmässig mit der 4. Etappe fortgesetzt. Natürlich! – sollte man hinzufügen. Todesfälle konnten das für viele Motorsportfans «letzte Abenteuer dieser Welt» noch nie aufhalten. Auch der Pole Michal Hernik wird in der Geschichte des Rennens kaum mehr als eine statistische Spur hinterlassen. Als 66. Todesopfer in 36 Jahren.
So pervers es klingt: Tödliche Unfälle gehören zur Dakar wie Motoren-Sound und Wüstensand. Jahre ohne Opfer sind die absolute Ausnahme. Der nächste Tote scheint programmiert.
Eine bedrückende Gewissheit, die in keiner anderen Sportart einfach hingenommen würde. So ist die Formel 1 schon von Jules Bianchis Horror-Unfall nachhaltig traumatisiert. Diskutiert reflexartig über noch mehr Sicherheit rund um die Rennstrecken. Wohlgemerkt: Der Franzose lebt. Gerade weil erste Hilfe innert weniger Minuten möglich war.
Oder das Skispringen. Jeder Sturz – mag er noch so glimpflich ausgehen – entfacht aufs Neue die Debatte um grösstmöglichen Athleten-Schutz und die Minimierung aller Unwägbarkeiten.
Ebenso der alpine Skisport. Wo wurde nicht überall entschärft, zurückgebaut und doppelt gesichert. Durchaus auch auf Kosten des Spektakels. Um die Gefahr für den Sportler zu minimieren. Zum Glück!
Bei der Dakar ist die Lebensgefahr indes Programm. Ein Restrisiko soll ganz bewusst bleiben. Und der Tod fährt weiter mit.