Einen Rekord hat die neue Titlis-Schanze in Engelberg schon. Sie hat mit 36 Grad Neigung den steilsten Anlauf im Weltcup. Der Schanzentisch ist vier Meter nach hinten versetzt und um zwei Meter erhöht. Der Anlauf ist kürzer, die Flugkurve der Athleten entsprechend flacher.
Doch das ist nicht alles! Ganz neu ist auch die Anlaufspur. Das eingebaute Kühlsystem ist hochmodern und ermöglicht eine makellose Eisspur. Weltpremiere ist die dynamische, steuerbare Beleuchtung in der Spur.
«Ich bin richtig ‹giggerig› auf den neuen Bakken»
Im November in Kuusamo ist Simon Ammann (35) in seine 20. Weltcup-Saison gestartet. Mit den Höhepunkten in Engelberg (Wochenende), der Vierschanzen-Tourne und der WM im finnischen Lahti. «Wir Skispringer sind froh, hier in Engelberg eine neue Schanze zu haben – das bringt eine grosse Abwechslung. Ich bin richtig ‹giggerig› auf den neuen Bakken.»
Mit der alten Schanze (Rekord 142 m) hat die neue Anlage nicht mehr viel gemeinsam. Mit ihr verbindet Simon Ammann eine Art Hassliebe – trotz dreier Weltcupsiege (2008/2009). Er hatte zwar stets das Gefühl, dass ihm diese Anlage liege. «Aber umso grösser war dann die Enttäuschung, dass es oft doch nicht so gelaufen ist, wie ich es gerne gehabt hätte.» Die Schweizer Skispringer brauchten lange, bis es Andreas Küttel im Dezember 2007 endlich gelang, die Titlis-Schanze zu bezwingen.
Bis zu 150 Meter weite Sprünge
Dank des neuen Anlaufes sollen nun Flüge bis 150 Meter möglich werden. Wie wird sich der vierfache Olympiasieger am Freitag bei den ersten Sprüngen herantasten? «Wir Skispringer können beim ersten Sprung auf einer neuen Schanze keinen Sicherheitssprung einlegen. Man springt einfach.» Und der neue Bakken sei einer der wenigen, wo wann weit springen könne. «Und deswegen ist die Landung nicht mehr so zentral. Hier gilt, Hauptsache weit.»