Killian Peier springt an der Vierschanzentournee ins Glück. Der Romand erreichte in Innsbruck den 7. Platz und damit das beste Ergebnis seiner Karriere. Mit ein Grund für den Höhenflug ist seine Freundin.
Denn nach der verpatzten letzten Saison machte Peier einen wichtigen Schritt. Nachdem er die Olympischen Spiele in Pyeongchang wegen ausbleibender Resultate verpasst hatte, verabschiedete er sich aus der Sportler-WG, in der er mit seinen Skisprung-Kollegen Gregor Deschwanden, Gabriel Karlen und Tim Hug gelebt hatte. Stattdessen zog er mit seiner finnischen Freundin Veronika zusammen.
«Private Insel gefunden»
Das neue Leben hat einen Vorteil. «Es dreht sich nicht mehr alles immer nur ums Springen, um Weiten und Winkel», erklärt Swiss-Ski-Disziplinenchef Berni Schödler. «Killian hat eine private Insel gefunden. Er macht einen enorm ausgeglichenen Eindruck.»
Vor allem im Skispringen kann diese Betriebsblindheit ein grosses Problem sein. Es gibt Unmengen an Details, in denen man sich verlieren kann. Immer nur darüber zu sprechen, kann lähmen. In der WG zuvor hat es Peier enorme Energie gekostet, dass sich alles um den Sport dreht. Energie, die ihm im Training fehlte.
Die hat er nun nach seinem Tapetenwechsel, um seine Karriere zu retten. Peier krempelte viel um, feilte am Absprung und an der Flugphase. Er vertiefte sich mit dem neuen Elan in die Details. Und vor allem fand er die Freude wieder: «Aus Wut wurde Spass. Dass ich dies geschafft habe, macht mich stolz.»
Neuer Zeitplan für Sonntag
Seinen Aufschwung unter Beweis stellen kann der 23-Jährige indes am Samstag nicht. Wegen heftigen Schneefalls muss die Qualifikation in Bischofshofen (Ö) abgesagt werden. Im Laufe des Tages fällt rund ein Meter Neuschnee, die Behörden rufen Warnstufe 4 (extreme Unwetterwarnung) aus.
Damit ergibt sich für heute ein neuer Zeitplan. Die Quali wird um 14.30 Uhr ausgetragen. Um 17 Uhr folgt der Wettkampf. Dieser findet nicht im K.-o.-Modus der Vierschanzentournee statt, sondern mit der normalen Weltcup-Prozedur. Für den Sonntag sind weitere Schneefälle angesagt, allerdings nicht im gleichen Ausmass.