Die Zeiten der öffentlichen Telefonkabinen sind passé. Nach und nach baut die Swisscom seit Anfang Jahr die letzten 5000 davon ab. Damit schlägt auch die Stunde der Kabine in Unterwasser SG.
Diese wurde einst zu Ehren der Olympia-Erfolge von Skispringer Simon Ammann (36) 2002 in Salt Lake City mit einem goldenen Anstrich versehen. Nun möchte der mittlerweile vierfache Olympiasieger die Telefonkabine für einen speziellen Zweck der Nachwelt erhalten.
Denn die Swisscom will den 10 letzten Telefonkabinen ein zweites Leben ermöglichen und sie besonders kreativen Köpfen schenken. In einem Voting, das noch bis nächsten Sonntag läuft, kann man sich eine Kabine sichern.
Kabine als Self-Check-In
Ammann ruft auf Facebook die Fans auf, für seine Idee zu stimmen. «Damit ich sie retten kann, brauche ich bei diesem Wettbewerb eure Stimme! Wer in die Top 8 kommt, bekommt die Kabine umsonst frei Haus geliefert. Bzw. frei Hotel ;) Ja, ich möchte die Kabine bei meinem kleinen Hotel Hirschen in Alt St. Johann aufstellen, um das besondere Stück Geschichte bewahren zu können. Ich freue mich über jede Stimme!»
Simi schwebt vor, dass die Hotelgäste die Kabine als Self-Checkin benützen können oder dass er eine Art Minimuseum für besondere Erinnerungsstücke seiner sportlichen Vergangenheit einrichten könnte.
Die Chancen sind gross, dass Ammann das Voting gewinnt. Am Montagmittag liegt er mit knapp insgesamt 400 Stimmen auf Platz 1. Allerdings wird er von der Swisscom nicht die goldene Original-Kabine geliefert bekommen.
Die Kabinen, die im Wettbewerb gewonnen werden können, stammen aus dem Lagerbestand der Swisscom. Da muss Simi wohl nachträglich zum goldenen Farbkübel greifen... (rib)