Von den Medaillen träumt Simon Ammann an dieser WM nicht. Sein bestes Saisonergebnis will er aber erreichen. Die Top 10 knacken. Doch auch das wird schwierig, glaubt sein Kumpel Andres Küttel, Weltmeister 2009. «Das ist vielleicht von der Weite her möglich», sagt Küttel. «Aber da ist dieses Manko in den Landungen.» Auch wenn Simi in letzter Zeit ansehnliche Landungen gezeigt habe, verliere er hier im Moment zu viele Punkte.
Küttel sieht seinen langjährigen Teamkollegen deshalb höchstens in den Top 15 der WM. «Seine Absprünge haben Potenzial. Doch nach rund 20 Metern fängt es an», analysiert der 37-Jährige. Das Zusammenspiel zwischen Ski und Körper sei nicht optimal. «Die ganze Flugphase sieht dann einfach nicht typisch Simi aus. Er ist schon fast aufrecht über dem Ski.»
Viel fehlt nicht. Davon ist Küttel überzeugt. «Es braucht aber nur eine kleine Veränderung. Und vor allem darf er die Lockerheit nicht verlieren. Und das ist ja seine grosse Stärke an den Grossanlässen.»
Aber Küttel glaub an Simi. Vor allem, wenn er den Blick in die Zukunft richtet. Sofern Ammann weitermacht, kann er den Anschluss an die Spitze noch einmal schaffen. «Simi hat alle Zutaten. Wenn ich ihm zuschaue, hat er das Feuer. Und er kommt gut weg am Tisch. Also hat er alles für weite Sprünge.»
Das scheint auch Simon Ammann zu glauben. Beim ersten Training reicht ihm ein passabler Sprung, um sich mit der Schanze anzufreundein. Dienstag lässt er aus. Das Selbstvertrauen auf der Grossschanze passt.