Auf den ersten Blick gibt das Resultat keinen Anlass zum Jubeln. Platz 21 an der WM in Lahti. Simon Ammann verpasst das angestrebte Ziel, die besten Zehn, klar.
Und doch jubelt der 35-Jährige nach seinem zweiten Sprung auf 92 Meter ausgelassen. Ammann reisst erst den rechten Arm in die Luft. Trommelt dann mit beiden Fäusten auf seine Brust. Und darf dann sogar für ein Minütchen in der Leaderbox durchatmen.
Ein Moment, der Balsam ist auf die geschundene Seele des Skispringers. «Da drin war ich schon lange nicht mehr. Ich erfreue mich im Moment an den kleinen Erfolgserlebnissen», sagt Ammann.
Und genau deshalb jubelt er auch derart nach seinem Sprung. «Der Sprung als Ganzes war gut. Sicher einer meiner besten des Winters.» Genau richtig, um das Selbstvertrauen wieder aufzubauen.
Natürlich fehlt trotzdem noch viel an die Spitze. Stefan Kraft (Ö), Andreas Wellinger (De) und Markus Eisenbichler (De) springen aufs Podest – und bewegen sich derzeit in anderen Sphären als Ammann.
Ja es reicht nicht einmal, um der beste Schweizer zu sein. Killian Peier zeigt eine erfreuliche Leistung und springt auf den 18. Platz. Erst einmal war er im Weltcup besser klassiert (17.).
Der 21-Jährige blüht in seinem geliebten Finnland auf. Immerhin wohnt seine Freundin Veronika in Helsinki und fungierte an der Schanze als Glücksbringerin. «Und ich habe mich mit finnischer Musik im Bus auf das Springen eingestimmt», sagt Peier.
Es sei für ihn harte Arbeit gewesen diese Saison. «Es war nicht einfach, aber ich konnte auf die WM hin wieder Selbstvertrauen aufbauen.»
Dasselbe macht nun auch Simon Ammann, der nun bereits wieder auf das Springen von der Grossschanze am kommenden Donnerstag schaut. Und dann halt dort die Top Ten knacken will. «Der Weg passt für mich», sagt er.