«Er hat alle Voraussetzungen!»
Ist Gregor Deschwanden der neue Simi?

Gregor Deschwanden hat alles. Doch beim Heimspiel in Engelberg zeigt er sich selbstkritisch.
Publiziert: 18.12.2015 um 20:33 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 20:34 Uhr
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Gregor Deschwanden sprang am letzten Wochenende mitten in die Weltspitze.
Foto: Toto Marti
Von Hans-Peter Hildbrand (Text) und Toto Marti (Fotos)

Die Skispringer der neuen Generation sind gross. Alle über 1,81 Meter. Sie sind kräftig, bringen 65 Kilo und mehr auf die Waage. Gefragt ist Athletik. Die Physik aber lässt sich nicht überlisten.

Parameter wie die Abfluggeschwindigkeit, das richtige Drehmoment des Körpers beim Absprung und der Winkel zwischen Körperachse und Ski nach 20 Metern Flug beeinflussen immer noch die Weite.

Gregor Deschwanden (24), Prototyp des modernen Skispringers, ist kräftemässig der stärkste Schweizer. Koordinativ hat er sich auch stark verbessert, was sein 7. Rang am Sonntag in Nischni Tagil (Russ) beweist. Er ist auf dem Sprung zur Nummer 1 im Schweizer Team.

Berni Schödler, Skisprungchef Swiss Ski, schwärmt: «Gregor hat alle Voraussetzungen. Sprungkraft, gute Konstitution, was das ganze Paket angeht. Er hat Kraft, ist leicht.»

Das alles allein aber reiche nicht, dieses Paket müsse mit der Technik, einer sauberen Skiführung und mit dem ganzen Material verbunden werden.

Schödler: «Gregor lernt von Tag zu Tag. Er wird besser und besser.» Er sieht beim Horwer keine Schwachpunkte. «Er weiss, was er zu tun hat. Er ist von seinen Coaches Pipo Schödler und Ronny Hornschuh sehr gut betreut.»

Deschwanden landet in der Qualifikation bei schlechten 118 Metern. Er ist selbstkritischer. «Ich muss beim Absprung die Kraft noch aktiver nach vorne umsetzen. Und ich kann bei Simon noch vieles abschauen. Er ist im technischen Bereich noch besser.»

Der vierfache Olympiasieger knallt seine Ski bei 133 Metern in den Schnee. Damit beweist er, dass es auch für die kleineren Skispringer gute Lösungen gibt. Simon Ammann (1,73 m/60 kg) macht den Sprung sehr schnell, die Verbindung Absprung/Flug löst er aerodynamisch hervorragend. Der Rest, das letzte Flugdrittel und die Landung, ist eine Kopfsache. So wartet er immer noch auf seine erste richtige Telemark-Landung auf dem rechten Bein. Wie Gregor Deschwanden auf den Machtwechsel im Team.

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