Killian Peier sagt es selber: «Das ist das Wunder des Skispringens.» Der Romand, der vorher nie auf dem Podest stand und im Weltcup jahrelang immer wieder scheiterte, springt in Innsbruck plötzlich zu WM-Bronze. Einer der Hauptgründe für den Lauf: Simon Ammanns Abgang aus dem Team.
Seit Ende der letzten Saison trainiert der vierfache Olympiasieger in einem separaten Team mit Assistenztrainer Roger Kamber. Das hat für Peier (und auch die anderen) einen sehr positiven Effekt. Nationaltrainer Ronny Hornschuh kann gezielter und individueller arbeiten und sich Peier annehmen.
Und der 23-Jährige kann sich in seinem eigenen Tempo entwickeln. Das Problem war jahrelang auch, dass alle anderen das Trainings- level von Simon Ammann mitgehen mussten – von null auf hundert quasi. Jetzt gibt Peier sein eigenes Tempo vor und kann sich als Springer entwickeln. Schön zu sehen in dieser Saison: Er startete mit einem 17. Rang, verbesserte sich sukzessive bis in die Top 10 und stabilisierte sich dort. Und macht nun an der WM den nächsten Schritt.
Peier bestätigte diesen Schritt gestern. Beim Teamspringen zeigt er im zweiten Durchgang den besten Sprung des Tages. Mit seinem Lauf meldet der sehr ruhige Schweizer Überflieger auch für die Normalschanze diese Woche in Seefeld seine Ambitionen an. Während Deutschland überlegen Gold holt, belegt die Schweiz mit Peier, Ammann, Andreas Schuler und Luca Egloff den 7. Platz.
Und Ammann? Der kann beruhigt sein, dass die Nachfolge geregelt ist. «Diese Resultate sind super. Und es war auch allerhöchste Zeit», sagt der 37-Jährige.