Ammann und Federer im Oldie-Fernduell
«Ich muss Roger nicht übertrumpfen»

Wer von unseren grossen Stars hört eher auf? Simon Ammann oder Roger Federer? Simi startet in seine 23. Weltcup-Saison. Die Jagd auf seinen Jahrgänger interessiert ihn aber nicht.
Publiziert: 29.11.2019 um 14:56 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2019 um 17:11 Uhr
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Wer beendet seine Karriere zuerst? Simon Ammann und Roger Federer, beide Jahrgang 1981, wollen es noch immer wissen.
Foto: Blicksport
Stefan Meier

Sie starten mit 38 Jahren in Ihre 23. Weltcup-Saison. Ein Privileg?
Simon Ammann: An guten Tagen kann man das so sagen. Das Schöne für mich ist, dass es einige Tage gibt, in denen ich Freude habe, wie fit ich in diesem Alter noch sein kann. Das ist ein Privileg. Aber es ist nicht jeden Tag so, es gibt immer mal wieder Schwierigkeiten im Bereich Fitness.

Wie sehen die aus?
Manchmal zwickt die Muskulatur da und dort. Es ist nicht immer so geschmeidig. Es gibt auch Tage, wo es überhaupt nicht will, da kommt die Leistung einfach nicht. Es ist schwieriger geworden mit dem Alter.

Haben Sie manchmal genug?
Es gibt solche Momente unter der Hantel. Dann denke ich: Es reicht jetzt dann bald einmal. Ich habe manchmal auch das Gefühl, es verstecke jemand noch etwas Zusatzgewicht an der Hantel.

Sie sind ja Teil des erfolgreichen 81er-Sportjahrgangs mit Fabian Cancellara und Roger Federer.
Ja. Aber Velofahren ist wohl anstrengender als Skispringen und Tennisspielen. Darum ist es verständlich, dass Fabian gesagt hat: «Für mich ist jetzt gut.»

Sie und Federer sind aber immer noch dabei. Wollen Sie ihn übertrumpfen mit der Karrieredauer?
Nein, das muss nicht sein. Von daher ist Tennis super. Man kann gut auf Grossanlässe hin trainieren. Auch wenn selbst für Roger die Pausen dazwischen irgendwann zu kurz werden. Wir haben halt die Saison, wo es von Anfang bis Ende hinhauen muss. Bei mir war es eine enge Sache, bis ich entschieden habe, überhaupt weiterzumachen. Es ist nicht der Zeitpunkt, jetzt grosse Pläne zu machen.

Federer kämpft noch an der Welt­spitze mit. Sie hatten schwierigere Jahre. Ist es Ihre Motivation, auch wieder nach vorne zu kommen?
Nach dem schweren Sturz 2015 ging es in erster Linie darum, überhaupt wieder zurückzukommen. Es ist am Ende der letzten Saison gut gegangen, ich hatte gute Sprünge. Das habe ich lange gesucht. Ich glaube, ich kann da weitermachen. Es ist mir wichtig, dass mein Niveau besser ist als letztes Jahr.

Das klingt etwas vage. Müsste nicht das Podest das Ziel in dieser Saison sein?
Doch, klar, selbstverständlich will ich aufs Podest! Daheim steht noch der Pokal vom letzten Podest Anfang 2018. Der müsste langsam Platz machen.

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