Nichts geht mehr bei Simon Ammann. Oder doch? Die Leistung des Vierfach-Olympiasiegers in der Quali von Oberstdorf (De) lässt aufhorchen. Ammann segelt auf 127,5 Meter und qualifiziert sich mit Rang 25 sicher für den Auftakt der Vierschanzentrounee. Entsprechend erleichtert ist er im Interview mit dem ZDF. «Ich bin mit einer positiven Einstellung hierher gekommen. Die Schanzen der Tournee liegen mir momentan besser als jene von Engelberg.» Damit blickt Ammann auf seine letzten Weltcup-Springen zurück, bei denen er enttäuschte. Jetzt ist Ammann optimistischer. «Wir haben das Detail gelöst, dass vorher verhindert hat, dass ich flüssig in den Sprung hinein fand. Ich bin ja total fit. Schön, dass es uns gelungen ist.»
Ammann wittert also nach seinem Hin und Her bei der Schuhwahl Morgenluft. «Es ist extrem schwierig, die Geduld für dieses Labyrinth zu haben. Um wie viele Ecken man rum muss, weiss man nie so genau. Aber ich bin ruhig geblieben.» Bereits der sechste Platz am Donnerstag im Continental Cup, der Serie unter dem Weltcup, machte dem 37-Jährigen Mut. Dennoch weiss Ammann, dass der Weg zurück an die Spitze noch lang ist. «Dass ich diese Stabilisierungsphase genau an der Tournee habe, ist schon eine harte Nuss.»
Trotzdem: Ammann ist in der Oberstdorf-Quali der beste Schweizer. Er trifft am Sonntag im Direktduell auf den starken Finnen Antti Aalto, der zuletzt in Engelberg 10. und 15. wurde. Der zweite Schweizer, Killian Peier (43. in der Quali) steht gar vor einer Herkulesaufgabe: Er trifft auf Superstar Kamil Stoch (Pol).