Skispringer Simon Ammann (35) hat bei seinen bisher acht WM-Teilnahmen seit 1999 schon viel erlebt. Einen ganzen Medaillensatz mit Gold, Silber und Bronze ist in seinem Besitz. Nun folgt mit der WM in Lahti (Finnland) der nächste Grossanlass. Nicht auszuschliessen, dass es seine letzte WM sein wird.
Ambitionen auf Medaillen im Norden Europas sind nach dem durchzogenen Saisonverlauf Ammanns aber fehl am Platz. Nur zweimal springt der Toggenburger im Weltcup diesen Winter in die Top 20. Für BLICK schaut der vierfache Olympiasieger nochmals auf seine drei persönlichen WM-Highlights zurück – respektive voraus. Denn auch die Wettkämpfe in Lahti gehören für ihn dazu.
Sapporo 2007
«Für mich war es die Schönste. Japan spielt in meiner Karriere eine zentrale Rolle: Hier war ich 1998 in Nagano erstmals bei Olympischen Spielen dabei – dann bin ich in Sapporo Weltmeister geworden. Bei der WM 2007 habe ich auch irgendwie für Gerechtigkeit gesorgt: Ich wusste, da muss für einen Toggenburger doch noch irgendwo ein Zehntel-Punkt liegen. Walter Steiner war 1972 bei Olympia vom Polen Wojciech Fortuna um einen Zehntel-Punkt am Olympiasieg gehindert worden. Ich habe bei der WM dann den in jener Saison bärenstarken finnischen Flieger Harri Olli um zwei Zehntel-Punkte geschlagen.»
Oslo 2011
«Das war für mich sehr emotional. Es war der letzte Wettkampf meines Freundes Andreas Küttel. Eigentlich hätte ja er zum Abschied eine Medaille verdient gehabt, diese hätte ich ihm auch gegönnt. Am Schluss stand dann halt ich als Dritter auf dem Podest. Ausgerechnet am Holmenkollen, da ist die Grossschanze absolut unberechenbar. Nach dem ersten Durchgang lag ich auf Rang 8 – musste im zweiten also viel aufholen. Diese Bronze-Medaille ist für mich noch heute eine sehr tolle Medaille, statt bronzen sieht sie auch fast goldig aus.»
Lahti 2017
«Die kommende WM wird meine erste im finnischen Skisprung-Mekka. Die Lahti-WM 2001 hatte ich verpasst. Umso mehr freue ich mich jetzt auf die jetzigen Titelkämpfe. Skispringen in Finnland ist von der Stimmung her immer ganz speziell.»