Ammann als bester Schweizer 18.
Stoch siegt zum Auftakt der Vierschanzen-Tournee

Der Pole Kamil Stoch lässt in Oberstdorf (D) die Konkurrenz hinter sich. Simon Ammann landet auf der 18. Position.
Publiziert: 30.12.2017 um 19:29 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 02:00 Uhr
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Kamil Stoch triumphiert in Oberstdorf.
Foto: Getty Images
Hans-Peter Hildbrand

Simon Ammann (36) gehört bei seiner 20. Vierschanzen-Tournee nicht zu den Favoriten. Er gewinnt das Duell gegen Teamkollege Gregor Deschwanden (22.). Den zweiten Sprung (114,5 m) drückt er bei Rückenwind zu früh in den Schnee. Der zweimalige Oberstdorf-Sieger (Sieger 2008 und 2013) beendet den Wettkampf auf Platz 18.

Erstmals seit Martin Schmitt (2000/2001) geht mit Richard Freitag (26) wieder einmal ein deutscher Skispringer als Topfavorit in die Tournee. Er gewinnt drei der bisherigen sieben Weltcupspringen in diesem Winter, ist Weltcup-Leader. Doch vor 25 500 Zuschauern (ausverkauft) stiehlt ihm Titelverteidiger Kamil Stoch (Pol) die Show – Rang 2.

Das historische Kunststück von Sven Hannawald, der 2002 auf jeder Station gewann, wird auch diesmal kein Deutscher wiederholen. Noch heute spricht man von diesem «Grand Slam». 14,89 Millionen TV-Zuschauer zählte RTL damals am Dreikönigstag.

Die Tournee war eine Millionenshow.  Mit dem Hoch der Deutschen wurde die Tournee ein Geschäft, Martin Schmitt und Hannawald waren Teenie-Idole, Sponsoren und TV-Sender standen Schlange. Es dauerte aber nicht lange, da holte ein bekanntes Phänomen das Skispringen ein: Wenn der deutsche Star nicht mehr gewinnt, verliert eine Sportart in Deutschland an Popularität. So war es im Tennis, so war es im Skispringen, so war es im Boxen.

Ein anderes Phänomen im Skispringen! Gewinnen die Ösis (7 Erfolgen in Serie von 2009 bis 2015) verdienen die Ösis. Gewinnen die Deutschen, verdienen alle. Denn deutsche Sponsoren bringen das Geld. Auch wenn Richard Freitag in Oberstdorf «nur Zweiter» wird, herrscht neue Zuversicht. Aber aufgepasst!

In den letzten 12 Jahren wurde nur drei Athleten ihrer Favoritenrolle gerecht. Zuletzt schaffte es Peter Prevz (Slo) vor zwei Jahren, als Weltcup-Leader auch die Tournee zu gewinnen.

Tragischer Held ist der Vierfach-Olympiasieger Simon Ammann. Der Toggenburger dominiert von 2006 bis 2010 gleich dreimal den Weltcup bis Engelberg. Der Tourneesieg aber blieb ihm verwehrt. Immerhin reichte es ihm zu zwei zweiten und zwei dritten Plätzen in der Gesamtwertung.

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