Fanny Smith (32) ist zum zweiten Mal Skicross-Weltmeisterin. Die Waadtländerin sichert sich in St. Moritz GR zwölf Jahre nach ihrem ersten Titelgewinn erneut Gold. Kurz darauf doppelt Ryan Regez (32) nach und triumphiert ebenfalls.
Schon von Anfang an fährt Smith im Final an der Spitze und lässt sich von dort nicht mehr verdrängen. Sie zieht ihr Ding durch und triumphiert. Es sei sehr emotional, meint Smith gegenüber SRF. «Ich bin mega happy mit meiner Leistung, wie ich mit dem Druck umgegangen bin.» Smith hat drei der vier letzten Rennen gewonnen, galt nicht nur deswegen als Favoritin. Denn mit Sandra Näslund (Sd) und Marielle Thompson (Ka) müssen zwei grosse Namen verletzt passen.
Smith wird dieser Rolle gerecht – auf einer Strecke, die sie nicht so mag, wie sie sagt. «Ich bin mega froh, hat es trotzdem geklappt.» Beeindruckend: Smith holt an der siebten WM in Folge Edelmetall. Silber geht an Courtney Hoffos (Ka), Bronze an Daniela Maier (De).
Die zwei weiteren Schweizerinnen scheitern vorzeitig. Saskja Lack (24), die nach dreimonatiger Verletzungspause auf die Wettkampfpiste zurückkehrt, scheidet ebenso in den Viertelfinals aus wie Talina Gantenbein (26).
Regez doppelt nach
Smiths Jubel ist noch gar nicht richtig verstummt, da dürfen sich die Schweizer Fans schon wieder freuen. Auch Ryan Regez fährt zu WM-Gold – drei Jahre nach Olympiagold. Es ist sein erster Weltmeistertitel. Und den holt er in einem verrückten Final. Ryo Sugai (Jp) verabschiedet sich schon früh aus der Entscheidung, Regez hat somit eine Medaille bereits auf sicher. Als sich dann die verbleibenden Konkurrenten Tobias Müller (De) und Youri Duplessis-Kergomard (Fr) gegenseitig aus dem Rennen nehmen, kann Regez ganz allein Gold ins Trockene fahren. Nach Alex Fiva (39) 2021 ist er der zweite Schweizer Skicross-Weltmeister.
Im Ziel wird der Lauf noch einmal angeschaut. Und der Franzose Duplessis-Kergomard, der als Zweiter ins Ziel gekommen ist, mit der Gelben Karte verwarnt. Er fällt damit auf Rang 4 zurück, Sugai erbt Bronze, für Müller gibts Silber.
Viel Glück im Achtelfinal
Wenig hat gefehlt, und Regez wäre schon nach seiner ersten Fahrt aus dem Medaillenrennen gewesen. Die Achtelfinals übersteht er nur mit viel Glück. Nach einer Berührung mit seinem welschen Teamkollegen Romain Détraz (31), der dabei stürzt, gerät der Berner Oberländer deutlich ins Hintertreffen. Ein Duo fährt vornweg. Doch dann folgt die Szene, die Regez die Tür fürs Weiterkommen öffnet. Der Kanadier Gavin Rowell kommt ebenfalls zu Fall und muss mitansehen, wie Regez an ihm vorbeizieht.
Weniger Glück hat Alex Fiva im Viertelfinal bei einem unverschuldeten Techtelmechtel mit Kevin Drury. Der Bündner muss an zweiter Stelle liegend zu Boden, weil ihm der Kanadier über die Ski fährt. Wie für Détraz bedeutet die erste Runde auch für Tobias Baur (27) Endstation.
Gremaud dominiert im Slopestyle
Und weil aller guten Dinge bekanntlich drei sind, komplettiert am Nachmittag Mathilde Gremaud (25) den Schweizer Gold-Hattrick. Im Slopestyle der Frauen ist die Freiburgerin in eigenen Sphären unterwegs. Mit über zehn Punkten Vorsprung verweist sie die Österreicherin Lara Wolf und die Kanadierin Megan Oldham auf die Plätze zwei und drei.
Nach Silber 2021 und Gold 2023 ist es für Gremaud die dritte Medaille an einer Freestyle-WM. «Vorher wusste ich nicht mal, ob ich bei diesem Wettkampf wirklich teilnehmen könnte», sagt Gremaud im Sieger-Interview mit Blick auf mehrere Verletzungen in der WM-Vorbereitung. «Doch der erste Lauf zeigte dann rasch, dass es gut laufen würde.»
Nicht ganz so erfolgreich verläuft der Slopestyle-Wettbewerb für Andri Ragettli (26) und Fabian Bösch (27). Das Schweizer Duo lag nach dem ersten Lauf noch auf den Rängen eins und drei. Am Ende reichts bei Ragettli für Platz vier, Bösch belegt am Schluss Platz neun.