Er weiss, was es braucht, um einen Internet-Hit zu landen. Und normalerweise braucht Freeskier Andri Ragettli (20) für seine Videos Stunden. Bei seinem letzten Spektakel-Parcours benötigte er 54 Anläufe, bis der Film endlich im Kasten war.
Auch Ragettlis jüngster Wurf hat das Zeug zum viralen Renner. Doch diesmal macht der Schweizer den Clown – und kurzen Prozess: Am Sonntag stürzt er sich in Badehose, Taucherbrille und Schwimmflossen aus rund sieben Metern vom Dach des Hauses seiner Eltern in Flims in den Tiefschnee, crawlt danach wie ein Schwimmer durch die mehr als einen Meter dicke Schneeschicht! «Es war sehr kalt, wir hatten unter null Grad», sagt Ragettli zu BLICK. «Ich bin froh, dass ich das nur einmal machen musste.»
Denn für den ehrgeizigen Bündner, zuletzt beim Slopestyle-Weltcup in Font Romeu (Fr) Dritter geworden, ist klar: Wenn der erste Anlauf nicht gepasst hätte, «dann hätte ich es versucht, bis es gut geworden wäre».
Ein paar Probesprünge habe es schon gebraucht. «Aber die habe ich noch in Ski-Kleidern gemacht und aus weniger grosser Höhe.»
Waren seine millionenfach angeschauten Filme bisher vor allem athletisch beeindruckend, zeigt Ragettli nun also sein komödiantisches Talent. Seine neue Strategie? «Ich wollte etwas lustiges ausprobieren», sagt er. «Aber ich will weiterhin zeigen, was ich als Sportler draufhabe. Es kommen also nicht noch nur solche Spass-Videos.»
Für Ragettli folgt nun der wichtigste Teil der Saison: Nach ein paar Trainingstagen in Adelboden BE geht es für ihn an die X-Games in Aspen im US-Bundesstaat Colorado. Und unmittelbar danach stehen in Park City (USA) die Freeski-Weltmeisterschaften an. Zwei Gelegenheiten, bei denen der Flimser wieder zeigen kann, was er sportlich alles draufhat.