Dario Cologna wird nicht Rekord-Sieger beim Engadin Skimarathon. Bei seinem letzten Einsatz im Engadin als Spitzenläufer fand der 36-Jährige im endschnellen Roman Furger einen Bezwinger.
Der Bündner und der Urner weisen nun je vier Siege auf. Cologna gewann den nach dem Wasalauf prestigeträchtigsten Volkslauf 2007, 2010, 2017 und 2019. Die Siege des vier Jahre jüngeren Furger datieren aus den Jahren 2012, 2016, 2018 und 2022. Erfolgreichster Teilnehmer bleibt somit der vergangenen September verstorbene Albert Giger, der zwischen 1971 und 1978 fünf Mal triumphierte.
Bei Rennhälfte in Pontresina tauchte an der Spitze eine Achtergruppe auf. Dank des Rückenwindes gingen die Besten kein Risiko ein, als sie sich frühzeitig abgesetzt hatten. «In dieser kleinen Gruppe zu laufen machte Spass», sagte Furger. «Das Rennen war ruhig, es gab keine Stürze oder Stockbrüche.» Der Urner sicherte sich 500 m vor dem Ziel die Pole-Position für die Abfahrt und geriet im Endspurt auf leicht ansteigendem Terrain nie in Bedrängnis.
Cologna wird in zwei Wochen an den Schweizer Meisterschaften in Zweisimmen letztmals als Profi eine Startnummer überstreifen. Beim Fünfziger auf coupiertem Terrain dürfte er die Karriere mit einem Sieg abschliessen.
Kälin sorgt für weiteren Schweizer Sieg
Auch bei den Frauen triumphierte eine Schweizer Olympia-Teilnehmerin. Die junge Bündnerin Nadja Kälin schaffte nach Nadine Fähndrich (2018) und Nathalie von Siebenthal (2019) den dritten Sieg einer Schweizerin in Serie.
Rund 11'000 Läuferinnen und Läufer nahmen die 52. Austragung in Angriff - nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause. 40 Nationen waren am Start, die Schweiz stellte 80 Prozent der Aktiven. Der Frauenanteil nimmt stetig zu und beträgt nun rund 20 Prozent.
Weil die Strecke leicht angepasst wurde und nun rund 700 m länger ist, wird die Siegerzeit auch als Streckenrekord homologiert werden - so wie dies in der Vergangenheit jeweils der Fall war. 2019 hatte Cologna bei perfekten Bedingungen 1:22:22 Stunden erreicht. Die Siegerzeit 2022 lag für die 43 km bei 1:35:59 Stunden. Erneut waren die Verhältnisse vorteilhaft, aber die Spitze drückte nicht in jeder Rennphase aufs Tempo. (SDA)