Weniger Preisgeld für Sieger

Die Fis will Cologna ans Portemonnaie

Eigentlich meint es die Fis gut. Sie will das Preisgeld im Weltcup auf mehr Athleten aufteilen. Künftig sollen die Top 20 statt nur die Top 10 belohnt werden. Doch die Stars haben dafür nur ein Kopfschütteln übrig.

«Von dieser Preisgeldsenkung halte ich nicht viel. Es ist schon bedenklich, dass das Preisgeld in den letzten Jahren immer gleich war und nicht gestiegen ist», sagt Dario Cologna und vergleicht den Langlauf mit anderen Sportarten.

Das Problem: Die Kürzung entspricht nämlich überhaupt nicht dem Leistungsgedanken. «Die Besten sollten am meisten kriegen. Es sollte ein Ansporn sein, dorthin zu kommen.»

Massive Kürzungen bei Tour de Ski

Cologna versteht ausserdem nicht, was das ganze bringen soll. Denn es ist nicht so, dass ein 20. Platz einschenkt. 100 Franken gibt es zu gewinnen. «Ich glaube nicht, dass ein Athlet viel davon hat.»

Dagegen sind die Einschränkungen für Sieger deutlich spürbar. Bei einzelnen Weltcuprennen gibt’s statt 15'000 Franken 10'000 zu holen. Der Gesamtsieger der Tour de Ski garnierte bis letztes Jahr noch 90'000. Zu Spitzenzeiten waren es sogar 150'000! Und nun fliessen gerademal noch 55'000 Franken auf das Konto des Triumphators. Dafür erhält der Tour-Zwanzigste noch 500 Franken.

Auch Norweger regen sich auf

Cologna ist nicht der einzige, der den Kopf darüber schüttelt. «Wir sind wahrscheinlich die einzige Profession, wo der Lohn von 1995 bis heute gefallen sind», sagt der Norweger Martin Johnsrud Sundby.

Sein Landsmann Petter Northug reagiert in den norwegischen Medien mit Sarkasmus. Sein Vorschlag: Künftig solle der Sieger am wenigsten an die Fis bezahlen, der Letzte am meisten. Das würde einen Anreiz zum schnell Laufen schaffen.

Selbst Athleten, die vom neuen Modus profitieren, sprechen sich dagegen aus. «Ich hätte letzte Saison mit dem neuen System mehr verdient», erklärt der Brite Andy Musgrave. «Aber beim Sport geht es um das Gewinnen. Und das Preisgeld sollte das reflektieren.»