Ja, Dario Cologna ist verhalten in die Saison gestartet. Aber er ist immerhin aus den Startblöcken gekommen. Ganz im Gegensatz zu seinem langjährigen Rivalen Petter Northug. Für den Norweger ist momentan an Langlauf im Wettkampf-Modus nicht zu denken.
Ausgerechnet Northug, der Superstar der Szene, ist am Boden zerstört. Anstatt an der Tour de Ski zu laufen, sitzt er daheim auf dem Sofa. Erledigt. Kaputt.
Der Grund? Übertraining. Beim letzten Block des Höhentrainings muss etwas schiefgelaufen sein, so die einhellige Meinung in den norwegischen Medien. Womöglich hat er danach zu sehr forciert, anstatt seinem Körper ein wenig Ruhe zu gönnen.
Die Folgen sind gravierend: Den Saisonstart lässt Northug aus. In Lillehammer kassiert er mit Rang 51 über 10 km eine schallende Ohrfeige. Sofort steigt der bald 31-Jährige wieder aus dem Weltcup aus. Passt nun schliesslich auch für die Tour de Ski. Stattdessen ist leichtes Training angesagt und eben: das Sofa daheim.
Mittlerweile ist der norwegische Langlauf-Held bei Plan C angekommen. Das Höhentraining vor der WM ist wohl gestrichen. Noch gibt sich Northug betreffend der Weltmeisterschaft in Lahti (22. Februar bis 5. März) zuversichtlich.
Doch es gibt bereits Stimmen, welche die WM für den 13-fachen Weltmeister in Gefahr sehen. «Wir werden sehen, ob er es bis zur WM hinkriegt», sagt Tor Arne Hetland letzte Woche gegenüber «Dagbladet». Der frühere Schweizer Sprint-Coach ist mittlerweile Nationaltrainer bei den Norwegern. Er glaubt, dass es nicht in diesem Schlamassel gehandelt hätte, wenn Northug weiter mit den Nationalteam trainieren würde.
Und was meint dessen Privat-Trainer Stig Rune Kveen? «Alles hängt davon ab, wie schnell Petter mit normalem Training wieder aufnehmen kann.»
Northug befindet sich in einem Wettlauf gegen die Zeit. Unsicher, ob er es an die WM schafft. Sollte er aber dort antreten, dann wird mit ihm zu rechnen sein.