Wädli-Ärger seit 10 Jahren
Das ist Colognas grösste Problemzone

Immer wieder das Wädli. Dario Cologna zeigt vor den Heimrennen in Davos seine grösste Problemzone.
Publiziert: 14.12.2019 um 09:37 Uhr
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Dario Cologna zeigt seine Wade.
Foto: Keystone
Stefan Meier

Vor dem Langlauf-Weltcup in Davos ist es die eine Frage, die interessiert. Wie geht es Dario Colognas Wade? Nach der Zwangspause ist der Münstertaler bemüht, diese Frage zu beantworten.

Für BLICK lässt Cologna am Medientermin die Hosen runter, zieht Shorts über und präsentiert seine strammen Wädli. «Ich könnte ja einen Filter anwenden, damit sie etwas brauner wirken», scherzt Cologna. «Aber die muskulösesten sind es ja ohnehin nicht.»

«Diese Art Schmerzen kenne ich»

Der 33-Jährige ist locker drauf. Ein Anzeichen dafür, dass das Verhältnis zwischen ihm und seiner Wade wieder besser ist als auch schon. Vor gut zwei Wochen waren die Gefühle doch eher von Wut durchmischt.

«Es war wirklich ein blöder Zeitpunkt. Zwei Jahre lang war es kein Problem. Und dann, zwei Tage vor dem ersten Weltcuprennen, waren die Probleme wieder da.» Colognas linke Wade war es diesmal, die in Kuusamo Zicken gemacht hat. Oft war es auch dir rechte.

«Der Muskel macht dann zu», beschreibt es der Langlauf-Star. «Ich dachte sofort: Diese Art Schmerzen kenne ich. Mir war gleich klar, dass das nichts mehr wird in Kuusamo.»

Er sollte Recht behalten. Nach dem Sprint zogen Cologna und sein Betreuerteam die Reissleine. Forfait für die Distanzrennen und zwei Wochen Pause. Und Streicheleinheiten für die Wade.

Wohlfühlprogramm für die Wade

«Am Anfang haben wir etwas intensiver massiert, dann alle zwei bis drei Tage. Ich habe Physiotherapie gemacht. Und auch Osteopathie, das hat mir schon in der Vergangenheit gut geholfen», erzählt Cologna.

Daneben natürlich Trainings. Cologna konnte eigentlich normal weiter trainieren. Einfach im Klassischen waren keine intensive Einheiten möglich. Im Skating hingegen hat Cologna kein Waden-Problem. Doch darum könne er auch nicht richtig einschätzen, wie es um die Wade steht.

Das wird auch nach Davos so sein. Heute zum warm werden steht ein Skating-Sprint auf dem Programm, wo schon ein Top-30-Ergebnnis zufriedenstellend wäre. Am Sonntag folgen dann 15 km Skating, wo Cologna ein Top-10-Ergebnis anstrebt. «Ich werde es erst wirklich wissen, wenn das nächste Klassisch-Rennen ansteht, also an der Tour de Ski.»

Nach Davos wird er mit intensiven Klassisch-Einheiten im Training anfangen. Die grösste Herausforderung dabei werde sein, es nicht zu übertreiben und die richtige Balance zu finden.

«Es hat schon vor zehn Jahren angefangen»

Cologna hat sich in seiner Karriere schon oft über seine Wade ärgern müssen. Die Saisons 2015/16 und 2016/17 wurden durch Colognas empfindlichste Muskeln zu einem Grossteil zerstört.

Doch das relativiert er. «Es hat eigentlich schon vor zehn Jahren mit den Problemen angefangen. Zunächst einfach nicht auf den Ski sondern nur beim Laufen.» Und in dieser Zeit hat er ja trotz kleinen Wädli-Sorgen vier Olympiasiege gefeiert.

Cologna will sich die Zuversicht nicht nehmen lassen. Die Situation sei viel besser als vor der WM in Lahti 2017. «Da war ich mit einem Muskelfaserriss wirklich verletzt. Das ist jetzt nicht der Fall, wir haben rechtzeitig reagiert.»

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