Vermittelte er den Arzt auch anderen?
Kronzeuge Dürr betrieb «bis zuletzt» Eigenblut-Doping

Neue Vorwürfe gegen Doping-Kronzeuge Johannes Dürr: Er soll nicht nur selber gedopt haben, sondern seinen Doping-Doktor auch anderen Sportlern empfohlen haben. Der Österreicher bestreitet dies.
Publiziert: 06.03.2019 um 11:45 Uhr
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Aktualisiert: 11.11.2020 um 11:44 Uhr
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Johannes Dürr soll bis zuletzt mit Eigenblut gedopt haben.
Foto: www.imago-images.de

Doping-Kronzeuge Johannes Dürr ist wieder frei. Der österreichische Langläufer, am Dienstag wegen Sportbetrug-Verdachts verhaftet, durfte das Gefängnis verlassen, «da nach dem derzeitigem Ermittlungsstand nicht anzunehmen ist, dass er auf freiem Fuss die Ermittlungen beeinträchtigen würde», so die Staatsanwaltschaft Innsbruck.

Mittlerweile ist klar: Dürr wird verdächtigt, andere Sportler an den Erfurter Doping-Arzt Mark S. vermittelt zu haben. Ausserdem verdächtigt ihn die Innsbrucker Staatsanwaltschaft, «bis vor kurzem Eigenblutdoping betrieben» zu haben und dass er sich «dabei von diesem Arzt behandeln liess».

Wem gehört welcher Blutbeutel?

Dürr hat offenbar bestritten, S. an andere Athleten vermittelt zu haben. Dass er bis zuletzt mit Eigenblut dopte, gab er dagegen zu. Der Österreicher trat mit seinen Aussagen Mitte Januar in der ARD-Dokumentation «Die Gier nach Gold – Der Weg in die Dopingfalle» die Zerschlagung des Dopingnetzwerkes um Sportarzt Mark S. los.

S. und drei seiner Komplizen sind immer noch in Haft. Die grosse Frage: Zu welchen Athleten gehören die 40 Blutbeutel, welche bei S. gefunden wurden? Eine Frage, welche die Ermittler in den nächsten Wochen beantworten müssen. (eg)

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