Dario Cologna lässt die Schweizer Fans auch im neuen Jahr jubeln! Der Langläufer demonstriert an der Tour de Ski in Lenzerheide seine aktuelle Form eindrücklich. Im Verfolgungsrennen über 15 km holt sich der Olympiasieger nicht nur den 23. Weltcup-Sieg der Karriere, den zweiten in Serie in Lenzerheide, sondern auch den Leader-Thron der Tour de Ski!
Cologna schwebt im siebten Himmel, nachdem er doch zahlreiche Rückschläge verdauen musste in den letzten Jahren: «Momentan könnte es nicht besser laufen. Ich geniesse das extrem. Ich bin sicher auch stolz, dass ich auf dieses Niveau zurückgekommen bin.»
Super-Dario startet als Zweiter nur mit einem Handicap von etwas mehr als einer Sekunde auf den Russen Sergei Ustiugov. Die beiden laufen praktisch gemeinsam an der Spitze. Dann kommt der magische Moment des Rennens.
Cologna geht seinen Rhythmus weiter und beginnt seinen Rivalen ab Kilometer 3,5 Schritt um Schritt zu distanzieren. Der Bündner läuft kraftvoller mit Elan, während Ustiugov sichtlich nachlässt.
«Das war eigentlich kein Angriff. Deshalb bin ich schon etwas überrascht. Die Idee war, dass wir uns abwechseln und die Lücke so grösser wird», erzählt Cologna. «Doch dann wurde es plötzlich ruhig hinter mir. Als ich zurückschaute, war das Loch da. Und dann dachte ich: Diese Chance musst du packen.»
Und wie Cologna zupackt. Zwei Kilometer später beträgt sein Vorsprung schon 20 Sekunden! Cologna ist auf der coupierten Strecke eine Klasse für sich, das Material stimmt ebenfalls.
Im Ziel jubelt er mit 17,6 Sekunden Abstand auf Ustiugov und 45,5 Sekunden auf Alexander Bolschunow (Russ). Diese sichern sich auch die Bonus-Sekunden (15, 10,5). Colognas Vorsprung in der Gesamtwertung steht damit bei 22,6 Sekunden auf Ustiugov.
Die anderen Schweizer laufen nicht in die Weltcup-Punkte. Toni Livers verbessert sich von Rang 46 auf 31 (+2:45,2), Jonas Baumann fällt von 15 auf 35 zurück (+3:06,4). 50. ist Beda Klee, 52. wird Candide Pralong, 70. Roman Furger. Nicht mehr am Start stehen Curdin Perl und Gianluca Cologna.
Der Tour-de-Ski-Tross zieht nun vom Bündnerland weiter Richtung Oberstdorf. Im deutschen Wintersport-Ort gehts am Mittwoch mit einem Sprint-Rennen in die 4. Etappe. Nicht zwingend das bevorzugte Terrain von Cologna. «Jetzt kommt ein Sprint, das ist sicher meine schwächste Disziplin. Im Klassisch noch mehr als im Skating. Da könnte es wieder ein Führungswechsel geben», ist sich Cologna bewusst. «Aber die Ausgangslage jetzt ist gut. Und es kommen auch noch Rennen, die mir gut passen.»