Ski-Firma Fischer fordert Kohle vom Norweger
«Doper» Sundby muss Colognas Bonus zahlen

Nach Martin Sundbys Disqualifikation muss der Norweger Prämien zurückzahlen. Einen Teil davon kassiert Dario Cologna.
Publiziert: 14.10.2016 um 09:41 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:01 Uhr
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Weil Martin Sundby 2015 ein Asthma-Mittel falsch verwendet hat, wurde ihm der Sieg in der Tour de Ski und im Gesamtweltcup aberkannt.
Foto: ALESSANDRO GAROFALO
Stefan Meier

Martin Johnsrud Sundby muss bluten. Nach dem Asthma-Skandal im Sommer fordert Ausrüster Fischer die Prämiengelder vom Norweger zurück. Auch, weil Dario Cologna auf sein Geld pocht.

Die norwegische TV-Station NRK bezieht sich auf ein E-Mail von Fischer-Rennleiter Gerhard Urain. Darin hätte die Ski-Firma Sundby aufgefordert, die entsprechenden Boni zurückzuzahlen. «Fischer ist gegen alle Formen von Doping», schreibt Urain. «In allen unseren Verträgen ist eine Anti-Doping-Klausel.»

Nun ist Sundby offiziell nicht etwa als Doper entlarvt, er wurde lediglich wegen der falschen Verwendung eines Asthma-Medikaments vor zwei Jahren disqualifiziert – in Davos und an der Tour-de-Ski-Etappe in Toblach. Mit heftigen Folgen: Petter Northug erbte so den Sieg an der Tour de Ski, Dario Cologna durfte sich über den nachträglichen Gewinn des Gesamtweltcups 2014/15 freuen.

Urain: «Dario Cologna hat bereits wegen der Prämie nachgefragt. Petter Northug noch nicht.» Colognas Manager Dominik Leu bestätigt gegenüber BLICK: «Es ist richtig, dass solche Bonus-Zahlungen vorgesehen sind. Und da haben wir natürlich auch nachgefragt.» Es geht um Geld, das Fischer von Sundby zurückfordert.

Um wie viel es geht, ist nicht bekannt. Sundby wird wohl einen hohen fünfstelligen Betrag an Fischer zurückzahlen müssen. Und zwar aus der eigenen Tasche. Anders als die gut 100'000 Franken offizielles Preisgeld, die der norwegische Verband für den 32-Jährigen übernahm.

Cologna spürt mittlerweile den Geldsegen vom unverhofften Sieg im Sommer. Die Prämiengelder von FIS und mehreren Sponsoren sind geflossen, bestätigt Leu.

Allerdings nicht die komplette, vereinbarte Summe. «Der Titel hat für die Sponsoren quasi keinen Wert», erklärt der Manager. «Es ist deshalb ihre Entscheidung, wie viel und ob sie etwas zahlen. Ein Fall wie dieser ist vertraglich nicht vorgesehen.»

Und wie sieht es aus mit der grossen Kristallkugel für den Gesamtweltcup? Dario: «Die Kugel habe ich noch nicht bekommen.»

Übrigens ist bei Fischer keine Rede davon, dass man Martin Sundby loswerden will. Der Norweger hat seine Doping-Strafe verbüsst und die Zusammenarbeit wird weitergeführt.

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