Colognas letzter Davos-Weltcup
«Es ging mir näher als gedacht»

Dario Cologna erlebt im 15-km-Skating ein enttäuschendes Rennen. Der Bündner wird im Heimrennen bloss 24.
Publiziert: 12.12.2021 um 13:19 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2021 um 15:47 Uhr
Dario Cologna erlebt ein enttäuschendes Rennen.
Foto: keystone-sda.ch

Dario Cologna muss bei seinem letzten Rennen in Davos über 15 km Skating mit Platz 24 einen Dämpfer einstecken. Nebst der fehlenden Rennhärte verhindert auch die Nervosität ein gutes Resultat.

«Es ging mir näher als gedacht», kommentiert der vierfache Olympiasieger den Abschied als Wettkämpfer von Davos. Von Tränen ist er beim Interview zwar weit entfernt, aber er habe schlecht geschlafen. «Und wenn man dann wach im Bett liegt, sind die Gedanken an das letzte Rennen präsent.» Er kenne diese Art der Schlaflosigkeit eigentlich nicht, zumal er ja schon viele wichtige Rennen bestritten habe.

Kein Sieg in Davos

Cologna blickt auf knapp 15 Jahre mit Renneinsätzen im Landwassertal zurück. In Davos hatte er im Weltcup im Februar 2007 mit Platz 52 und 2:24 Minuten Rückstand auf Toni Livers, der damals seinen einzigen Weltcupsieg feierte, debütiert. Danach ging es aber steil bergauf. Im Januar 2009 lief er bereits mit der Schweizer Fahne in der Hand als Tour-de-Ski-Sieger auf der Alpe Cermis ein. Für einen Sieg in Davos reichte es nie – weder im Sprint noch über die Distanz. Aber 2019 winkte er immerhin noch als Dritter vom Podest.

Der Bündner macht keinen Hehl daraus, dass er noch deutlich von der gewünschten Olympiaform entfernt ist. Beim Heim-Weltcup schafft es der 15-km-Olympiasieger der letzten drei Spiele nur in den 24. Rang. Dabei verliert der 35-Jährige happige 1:42 Minuten auf den norwegischen Sieger Simen Hegstad Krüger. Er wolle auch die schlaflose Nacht nicht als Begründung gelten lassen.

Pralong bester Schweizer

«Es war zäh, das spürte ich von Beginn an», schildert Cologna den Rennverlauf. Auf die Besten verliert er bis km 10 kontinuierlich an Zeit, mit einer schwachen Schlussrunde wird er noch einmal zusätzlich durchgereicht. So büsst er beispielsweise auf den Teamkollegen Candide Pralong auf der letzten Schlaufe 25 Sekunden ein. Der Walliser überzeugt als schnellster Swiss-Ski-Athlet mit Platz 16 und sichert sich damit die Olympia-Qualifikation. Neben diesem Duo verpassen alle anderen Schweizer die Punkteränge. So auch Jonas Baumann (33.), dem im Vorfeld die beste Klassierung zugetraut wurde.

Cologna will nun mit einem Trainingsblock vor der Tour de Ski die Lücke zu den Besten verkleinern. Beim Etappen-Rennen mit sechs Starts wird er auch die Rennhärte erhalten. Der vierfache Sieger der Tour de Ski bewies in der Vergangenheit oft, dass ihn diese Strapazen, sofern er in der Erholung gesund bleibt, für den Saisonhöhepunkt auf ein höheres Level hieven können.

Die Phalanx der Norweger durchbrach einzig der Russe Sergej Ustjugow als Dritter. Simen Hegstad Krüger setzte sich mit 22,9 Sekunden überlegen vor Johannes Hösflot Klaebo, dem Sprintsieger vom Samstag, durch. Dahinter folgten Ustjugow und drei weitere Norweger.

Johaug schlägt zurück – Schweizerinnen enttäuschen

Nach zwei unerwarteten Niederlagen über 10 km zum Saisonauftakt in Kuusamo (Fi) und Lillehammer (No) rückt Therese Johaug in Davos die Verhältnisse wieder zurecht. Die Norwegerin feiert ihren 79. Weltcup-Sieg, den sechsten in Davos. Zwischen Johaug und deren zweimalige Bezwingerin Frida Karlsson (Sd) schiebt sich als Zweite noch die letztjährige Gesamtweltcup-Siegerin Jessie Diggins. Die Amerikanerin verliert auf den 10 km in der Skating-Technik 14,5 Sekunden auf Johaug.

Die Schweizerinnen können auf der Flüela-Loipe nicht überzeugen. Einen Tag nach dem brillanten 2. Platz von Nadine Fähndrich im Sprint holt die Luzernerin als 30. gerade noch einen Weltcup-Punkt. (sda)

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