Die Form stimmt. Dario Cologna zeigt in Lenzerheide zum Auftakt der Tour de Ski über 15 km ein gutes Rennen. Es sieht sogar danach aus, dass er auf Podestkurs ist. Doch am Ende wird es der 6. Platz.
Hauptgrund: Die Ski. «Ich hatte sicher nicht das gleich gute Material wie die Norweger», stellt Cologna klar. In der letzten Abfahrt verliert er Rang um Rang. «Da sind vier Norweger an mir vorbeigefahren. Da musste ich schon den Kopf schütteln. Wenn der Ski nicht mitkommt, bringt alles nichts»
Probleme von Anfang an
Doch nicht erst in der Endphase bekundet Cologna Mühe. «Ich habe von Anfang an Positionen verloren», moniert der 33-Jährige. So befindet er sich meist weit hinten im Pulk, taucht erst im letzten Renndrittel an der Spitze auf. Doch das Material verhindert ein noch besseres Abschneiden.
Total unzufrieden ist der Münstertaler aber nicht. «Ich denke, der Start ist durchaus gelungen. Als es am Schluss schnell wurde, war ich dabei. Aber es war von Anfang an klar, dass es heute keine grossen Differenzen geben würde.» Um vorzeitig eine Entscheidung herbeizuzwingen, sei die Strecke schlichtweg zu einfach gewesen.
Ustjugow hängt alle ab
So ist es Sergej Ustjugow (Russ), der im letzten Anstieg davonzieht. Hinter ihm reihen sich Johannes Hösflot Kläbo (No) und Alexander Bolschunow (Russ) ein. Während das Trio auch im Sprint am Sonntag zu den Favoriten gehört, wird Cologna eher an Boden verlieren. Er hat schon angekündigt, aus Rücksicht auf seine Lungenprobleme nicht am Limit zu laufen im Sprint.
Neben Cologna kann in Lenzerheide auch Roman Furger überzeugen. Der 29-Jährige, der im November erstmals Vater wurde, läuft auf den 15. Platz. Jonas Baumann wird 22. Und viel Pech hat Beda Klee. Er wäre ebenfalls um Rang 15 herum ins Ziel gekommen, erleidet aber im letzten Anstieg einen Stockbruch. So wird er 33.
Gasparin mit den Ski ihres Mannes
Beste Schweizerin ist über 10 km Nadine Fähndrich. Sie wird 19. Da die Skating-Langdistanz ihre schwächste Disziplin ist, ist Fähndrich zufrieden. «Jetzt schon in den Top 20 zu sein ist gut. Denn ich stufe mich im Klassisch und im Sprint schon eine Stufe stärker ein», so die 24-Jährige.
Ebenfalls am Start ist die Biathletin Selina Gasparin. Sie meldete sich spontan an, um die Wettkampf-Härte zu trainieren. «Es war so spontan, dass ich gar keine Ski mehr hatte. Die sind bereits für den Weltcup nächste Woche auf dem Weg nach Oberhof. Darum bin ich mit den Ski meines Mannes gelaufen», erklärt Gasparin.
Die mit «Chernousov» angeschriebenen Ski sind ihr etwas zu gross. Auch so schlägt sich die Biathletin im Feld der Spezialistinnen passabel. Sie kommt auf den 36. Rang, verpasst die Punkte um gut 25 Sekunden.
Der Sieg geht an die Norwegerin Therese Johaug vor Landsfrau Heidi Weng und der Schwedin Abba Andersson.