Die Langlauf-Nation Norwegen hat ihren zweiten prominenten Dopingfall. Und mit Therese Johaug (28) betrifft er ausgerechnet die Team-Leaderin, die letzte Saison dank der Rekordmarke von 17 Siegen zum zweiten Mal den Gesamtweltcup gewann.
Johaug wurde am 16. September bei einem unangekündigten Test der norwegischen Anti-Doping-Agentur positiv auf das Steroid Clostebol getestet. Die verhängnisvolle Substanz befand sich gemäss Johaug in einer Sonnencreme, die sie während des Trainings in Italien von ihrem Arzt zur Behandlung eines Sonnenbrands erhielt.
Der Arzt hatte gemäss eigener Aussage keine Ahnung, dass sich das von der Welt-Anti-Doping-Agentur verbotene Steroid in der Creme befindet.
Für Johaug selbst bricht eine Welt zusammen. «Ich bin am Boden zerstört und verzweifelt angesichts der Tatsache, dass ich in diese schwierige und für mich unreale Situation geraten bin», sagt sie und vergiesst dabei bittere Tränen.
Die Konsequenzen für Johaug sind noch offen. Der Ski-Weltverband FIS will den Entscheid des norwegischen Verbands abwarten. Dieser stärkt seiner Athletin den Rücken und möchte auf eine Strafe verzichten. Somit liegt der Ball nun bei der norwegischen Anti-Doping-Agentur. (cmü)